Tödlicher Zenti-Unfall: Pablo (†20) bedrohte Security mit Messer
Chemnitz - Nach dem Unfalltod des Asylbewerbers mit Spitznamen Pablo (†20) an der Zentralhaltestelle in Chemnitz ist die enorme Anteilnahme vor allem unter jungen Chemnitzern ungebrochen. Blumen, Fotos und Grablichter stehen am Übergang zum Tietz, wo der Gambier vorigen Dienstag nach einem Streit in einen Mülllaster gerannt war. Doch unumstritten war Pablo nicht.

"Unser Engel" steht auf einem Zettel an der Bahnhofstraße. Da ist Security-Mitarbeiter Christoph N. (41) anderer Meinung: "Am 24. September wollte Pablo die Disco 'ECS' in Stollberg illegal betreten. Als wir ihn des Geländes verwiesen, zog er ein Butterfly-Messer und versuchte, mich sowie einen Kollegen zu stechen. Ich rief die Polizei."
Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart (59) bestätigt diese Aussage: "Ein Vorfall mit einem Messer in Stollberg trifft zu. Der Beschuldigte wurde in der Nacht vorläufig festgenommen."
Auch davor war Pablo bei der Polizei kein unbeschriebenes Blatt. Drei Verfahren gegen den Asylbewerber wegen kleinerer Vergehen seien eingestellt worden. Zuletzt seien Ermittlungsverfahren wegen Drogendelikten anhängig gewesen. Sie wurden nach dem tödlichen Unfall ebenfalls eingestellt.
Nach Auskunft von Zeugen habe Pablo vor dem Unfall mit vier Männern angeblich um Geld aus Drogenverkäufen gestritten. Die Polizei hat diese Männer laut Ingrid Burghart noch nicht ausfindig gemacht.
Titelfoto: Bernd Rippert