Der Held von Penig: Dieser Mann bewahrte zehn Menschen vor der Feuer-Hölle!

Penig (Landkreis Mittelsachsen) - Diese Nacht wird Alexander Wetzel (38) nie vergessen: Als er nach Himmelfahrt heimkehrte, nahm er Rauchgeruch im Haus wahr. Sofort klingelte der Peniger alle Bewohner wach und wurde so zum Lebensretter von zehn Menschen. Nur für einen Rentner (68) kam jede Hilfe zu spät - er starb bei dem Brand (TAG24 berichtete).

Retter in Not: Alexander Wetzel (38) war gerade heimgekommen, als er Rauchwolken beim Nachbarn bemerkte.
Retter in Not: Alexander Wetzel (38) war gerade heimgekommen, als er Rauchwolken beim Nachbarn bemerkte.  © Kristin Schmidt

Dass Alexander Wetzel kurz nach Mitternacht als Einziger wach war - reiner Zufall: "Ich hatte bei einem Bekannten mein Handy vergessen, musste zurück und bin sozusagen zweimal nach Hause gekommen. Sonst hätte ich auch schon geschlafen." 

Als er dann seine Wohnung in der ersten Etage betrat, roch es verbrannt. Er ging auf den Balkon, sah vom Erdgeschoss eine Rauchwolke aufsteigen und rannte sofort zur unteren Wohnung. Wetzel klingelte und klopfte, bis der Nachbar (68) endlich die Tür aufgemachte. 

"Doch ich bekam kaum noch Luft, sagte, dass wir schnell rausmüssen. Plötzlich klappte der Mann vor mir zusammen. Ich zog seinen Oberkörper noch in die Tür. Dann müsste ich mich wegen des starken Rauchs zurückziehen." 

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Der Retter eilte durchs Treppenhaus, klingelte weitere vier Nachbarn aus dem Schlaf: eine Familie mit Kind, drei Pärchen und eine Rentnerin. Jemand rief die Feuerwehr. Wer noch im Haus war, wurde per Drehleiter in Sicherheit gebracht. 

Der 68-Jährige aus dem Erdgeschoss überlebte das Drama leider nicht.

Spuren der Verwüstung im Badezimmer nach dem Brand.
Spuren der Verwüstung im Badezimmer nach dem Brand.  © Kristin Schmidt
Alexander Wetzel will sich eine neue Bleibe suchen, wohnt derzeit bei einem Kumpel.
Alexander Wetzel will sich eine neue Bleibe suchen, wohnt derzeit bei einem Kumpel.  © Kristin Schmidt

Brandursache war offenbar eine defekte Verteilerdose

Der Hausbrand in der Schillerstraße brach im Erdgeschoss aus. Schuld war vermutlich eine defekte Verteilerdose.
Der Hausbrand in der Schillerstraße brach im Erdgeschoss aus. Schuld war vermutlich eine defekte Verteilerdose.  © Gemeindefeuerwehr Penig

Die Polizei geht von einer defekten Verteilerdose als Brandursache aus. Das Haus in der Schillerstraße ist unbewohnbar. Wetzel wohnt nun bei einem Freund. "Als Notunterkunft wurde mir das Obdachlosenheim Frankenberg angeboten - eine Frechheit!" 

Bürgermeister Thomas Eulenberger (66, CDU) dementiert auf TAG24-Nachfrage: "Es wurde zuerst die Unterbringung in einer Pension in Penig angeboten und alternativ die Obdachlosenunterkunft."

Aufräumen müssen die Hausbewohner ihr Haus selbst. Unbrauchbare Möbel und zerstörte Wertsachen muss jeder aus eigener Tasche ersetzen. 

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Das wird für manchen teuer: "Ich bin nicht ausreichend versichert", seufzt Wetzel. Immerhin hat die Stadt einen Container zur kostenlosen Entrümpelung bereitgestellt. 

Der Bürgermeister: "Ich danke allen, die sich für die Vermeidung noch weitaus schlimmerer Auswirkungen eingesetzt haben."

Titelfoto: Kristin Schmidt/Gemeindefeuerwehr Penig

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