Dieser Chemnitzer erfand den 10-Liter-Eimer: Jetzt hat er keine Lust mehr auf Plastik

Chemnitz - Der 10-Liter-Eimer (1979) war der Durchbruch des Erfinders Gunter Andreas Schulz (72) aus Chemnitz. Bis in die 1990er-Jahre ging er mehr als 18 Millionen Mal über die ost- und westdeutschen Ladentheken. Als Putz-Kübel gehörte er zum Standard-Repertoire in nahezu jedem DDR-Haushalt.

Der Chemnitzer Gunter Schulz (72) hatte 1979 den 10-Liter-Eimer erfunden.
Der Chemnitzer Gunter Schulz (72) hatte 1979 den 10-Liter-Eimer erfunden.  © Uwe Meinhold

"Anfänglich waren circa 200.000 Eimer geplant", erinnert sich der 72-Jährige. Die Planung wurde der Nachfrage jedoch nicht gerecht. Das Produkt wurde Verkäufern regelrecht aus den Händen gerissen.

Der breite Griff, den Schulz "so voluminös wie möglich" gestaltete, machte den Eimer besonders beliebt. Das Tragen war deutlich angenehmer als mit einem dünnen Metallgriff, wie sie heutzutage noch bei Farbeimern zu finden sind.

Auch wenn der 10-Liter-Eimer Gunter Schulzes erfolgreichstes Produkt wurde, ist er bei weitem nicht seine einzige Erfolgsidee. Beim Besuch von TAG24 breitete der "Daniel Düsentrieb" der ehemaligen DDR eine Liste von mehr als 250 Design-Entwürfen und Erfindungen über die komplette Länge des Tisches aus.

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Darunter etwa das mobile Behinderten-WC für unters Bett und der Kapselöffner mit integriertem Dosenstecher.

Die Wannen-Auflage zum Waschen von Kleinkindern dürfte dem einen oder anderen ebenfalls noch im Gedächtnis sein.

Der Erfinder hat jede Menge Ideen auf Lager.
Der Erfinder hat jede Menge Ideen auf Lager.  © Uwe Meinhold
Gunter Schulz präsentiert ein selbst kreiertes Tisch-Untergestell.
Gunter Schulz präsentiert ein selbst kreiertes Tisch-Untergestell.  © Uwe Meinhold

Plastik ade! Chemnitzer Erfinder setzt nun auf Nachhaltigkeit

Gunter Schulz (72) zeigt seine neuste Erfindung: ein Lehnregal aus Eiche.
Gunter Schulz (72) zeigt seine neuste Erfindung: ein Lehnregal aus Eiche.  © Uwe Meinhold

Mittlerweile hat der heutige Rentner dem Thema Plastik den Rücken gekehrt. Ökologische Gedanken und Holz füllen die Lücke: "Das ist mein Meisterstück", sagt der 72-Jährige über seine neueste Erfindung: Ein Lehnregal aus Eiche, das aus einem einzigen Stück Holz gefertigt wird.

Ganz oben: eine Halterung für einen Blumentopf. Jedes Eichenregal, so der Plan, das über die Theke geht, soll gleich mit einem Baum-Setzling verkauft werden. Alles unter dem Stichwort "Nachhaltigkeit".

Ein Begriff übrigens, der ebenfalls in der Region erfunden wurde ...

Titelfoto: Uwe Meinhold

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