Festival mit Künstlern aus aller Welt: Flöha wird zur Streetart-Hauptstadt
Flöha - Es wird wieder bunt in der ehemaligen Buntpapierfabrik in Flöha. Das wandernde Festival IBUG (Industriebrachenumgestaltung) ist hier zwei Wochen zu Gast. Streetart-Künstler aus aller Welt sind nach Sachsen gekommen, um die Brache in Galerien für urbane Kunst zu verwandeln.
Dort, wo einst Maschinen ratterten, um farbiges Papier zu produzieren, legen drei Künstler der "Freizeitgruppe Gestaltung" letzte Hand an. Ein riesiges Mandala hat das Kollektiv auf dem Boden der Fabrikhalle gestaltet – aus Maschinengewehren, Nudeln, Bonbons, Klopapierrollen und kleinen Panzern.
Um Fragen von Macht gehe es ihnen, um Krieg und die Spekulation mit Lebensmitteln, erklärt Künstler Jan Thau.
Rund 70 Streetart-Künstler aus 20 Nationen arbeiten gerade an ihren Kunstwerken, damit sie in einer Woche von Besuchern bestaunt werden können. Entstanden sind Graffiti, Installationen, Skulpturen und vieles mehr.
"Die meisten Künstler kommen ohne fertiges Konzept hierher", erklärt Annemarie Riemer vom IBUG-Team. Vor Ort entwickeln sie ihre Ideen, suchen sich geeignete Räume und Materialien.
Aus früheren Zeiten lagern in der Fabrik noch große Mengen Papier, die nun für Kunstwerke verwendet werden.
Mit von der Partie: das Kollektiv "Mz. Icar" aus den USA!
Mit von der Partie ist das Kollektiv "Mz. Icar" aus den USA, das sich mit Rassismus auseinandersetzt. SLEX aus Plauen wiederum hat an einer großen Fassade einen farbenfrohen Dschungel geschaffen.
Der Künstler Marian Kretschmer hat zu Texten aus dem Roman "Die Augen der Vernunft" von Stefan Heym auf einer Bahn orangefarbenen Papiers unterschiedlichste Figuren mit Tusche gezeichnet und platziert das Ganze auf den mit Rissen übersäten Boden der Fabrikhalle.
Geöffnet ist die Galerie auf Zeit vom 26. bis 28. August und vom 2. bis 4. September, jeweils Freitag von 15 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 20 Uhr.
Titelfoto: Uwe Meinhold