Kahlschlag am Chemnitzer Pleißenbach: Hier sollen 300 Bäume fallen!

Chemnitz - Die Stadt plant einen großen Kahlschlag entlang des Chemnitzer Pleißenbachs. Linken-Stadtrat Thomas Scherzberg (59) spricht von circa 300 Bäumen, die einem Bauvorhaben weichen sollen.

Linken-Stadtrat Thomas Scherzberg (59) kritisiert den Eingriff in die Natur.
Linken-Stadtrat Thomas Scherzberg (59) kritisiert den Eingriff in die Natur.  © Kristin Schmidt

Konkret geht es um den Grünzug, der im Rahmen der Initiative "Stadt am Fluss" um das Gewässer entstehen soll. Der Bereich definiert sich auf einer Größe von 7,6 Hektar zwischen dem Alten Güterbahnhof im Norden und der Limbacher Straße im Süden sowie der Rudolf-Krahl-Straße im Westen und der Erzbergerstraße im Osten.

Entlang des Baches und der ehemaligen Plantrasse soll ein öffentlich nutzbarer Grünzug mit einem "Pleißenpark" entstehen. Das Gewässer soll renaturiert - also wieder in einen natürlichen Zustand gebracht - werden.

"Die vorgesehenen Eingriffe sind aus unserer Sicht unverhältnismäßig und können durch die aktuellen Planungen nicht begründet werden", so Scherzberg. Der Ausschuss Stadtentwicklung und Mobilität hat dem Bebauungsplan dennoch zugestimmt.

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Jedoch unter Auflagen: Vor Beginn der Maßnahme soll eine Bürgerinfo-Veranstaltung stattfinden, in der diese ihre Einwände anbringen können. Das kann auch in schriftlicher Form geschehen - die entsprechenden Unterlagen sollen im Amtsblatt ausgeschrieben werden.

Für den geplanten Grünzug um die Chemnitzer Pleißenbach müssen 300 Bäume gefällt werden.
Für den geplanten Grünzug um die Chemnitzer Pleißenbach müssen 300 Bäume gefällt werden.  © Ralph Kunz

Das Vorhaben, das schwindende Grün durch Großsträucher (auf 500 Quadratmeter Fläche) im Stadtteil Rottluff zu ersetzen, schaffe laut Scherzberg immerhin einen Ausgleich für den Umwelteingriff. Aber eigentlich dürfte er nicht so weit von dem Pleißenbach geschehen.

Titelfoto: Ralph Kunz

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