140 Jahre Fahrrad-Kultmarke: Diamant-Handel für die echten Fans
Chemnitz - Seit 1885 gehört Diamant zu Chemnitz - erst als Strickmaschinen-, später Fahrradhersteller. Die Räder sorgen immer noch weltweit für Begeisterung und zogen zu Pfingsten beim Fahrradfest im Museum für sächsische Fahrzeuge Enthusiasten sogar aus Berlin an.

Manfred Frisch (76) und seine Tochter Katja (44) starteten am Sonntag um 6 Uhr von der Hauptstadt nach Chemnitz. "Papa hat mit Favorit angefangen. Ich bin später mit eingestiegen, weil sich die Diamant-Räder schön fahren und cool sind", sagte Katja.
Ihr Vater beobachtete als Kind die Friedensfahrt, fuhr später 40 Jahre lang jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit und war regelmäßig Zuschauer beim Sechstagerennen.
"Ich habe drei Diamanten. Ich bin steinreich", scherzte er. Einen seiner Schätze brachte er nach Chemnitz, in der Hoffnung, einen Kaufinteressenten zu finden.
Für die anderen zwei suchte er nach Ersatzteilen: "Es ist schwer, welche zu bekommen, aber man braucht diversen Nachschub, weil die Teile nicht ewig halten."
Erst Mifa, dann Diamant

Ersatzteile, darunter Rahmen und Sattel aus seiner Sammlung, verkaufte Johannes Rilk (37): "Über die Jahre hat sich bei mir einiges zusammengesammelt. Beim Umzug habe ich dann alles auf einem Haufen gesehen und dachte, das ist doch etwas viel." Zu Diamant brachte ihn sein Opa.
"Ein Rennrad war das erste in meiner Sammlung. Ich hatte vorher ein Mifa, aber da hat er mir gesagt, ich soll ein Diamant kaufen, denn das sind die guten Räder."
Besonders fasziniert ihn das Leben eines Rades: "Deshalb habe ich lieber aus erster Hand gekauft. Die Sammler sind unter sich und da gehen die Geschichten verloren."
Titelfoto: Maik Börner