Als seine Bar dichtmachte, fuhr Chemnitzer Gastronom auf große Weltreise

Chemnitz/Melbourne - Der ehemalige Inhaber der Chemnitzer "Coffee Art Bar", Volker Beyer (45), reist mit seiner Familie seit Mai um die Welt. Davor lebten sie 13 Monate in Costa Rica. Mit TAG24 sprach er über die Vorzüge des Reisens, die Herausforderungen und was Deutschland im Vergleich zum Ausland fehlt.

Volker Beyer (42, r.) mit Frau Jenny (38, l.) und Tochter Livia (6) vor dem New Yorker Times Square.
Volker Beyer (42, r.) mit Frau Jenny (38, l.) und Tochter Livia (6) vor dem New Yorker Times Square.  © privat

"Als Covid mich in meiner Selbstständigkeit plattgemacht hatte, war ich am Boden", erzählt Volker Beyer. Er war fast 20 Jahre als Fotograf tätig und verkaufte 2020 seine "Coffee Art Bar". Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Costa Rica beschlossen er und seine Frau Jenny (38), mit Tochter Livia (6) im Februar 2022 dorthin auf Probe auszuwandern.

"Wir haben Haus, Autos und 70 Prozent des Hausrates verkauft. Dadurch haben wir uns ein finanzielles Polster geschaffen", erzählt Beyer. In Costa Rica hatten sie sich vom Alltag erholt. Tochter Livia ging währenddessen in den dortigen Kindergarten und dolmetschte für ihre Eltern auf Spanisch.

Mit dem Mietwagen ging's ab Mai in zwei Monaten von New York nach Los Angeles - auf einer Strecke von 12.600 Kilometern. Dann von Hawaii über Französisch-Polynesien bis nach Neuseeland. Bis 15. November sind sie in Australien und fahren dort 8000 Kilometer ab - vorrangig die Ostküste. Zuletzt waren sie in Melbourne.

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"Man braucht eine gute Planung, sonst gibt man Unsummen an Geld aus", sagt Beyer im Hinblick auf Unterkünfte oder Mietautos. Weitere Herausforderungen seien außerdem, dass man Englisch können muss sowie per Handy navigieren sollte.

Zwei Chemnitzer vor den Canyonlands im US-Bundesstaat Utah.
Zwei Chemnitzer vor den Canyonlands im US-Bundesstaat Utah.  © privat
Die Familie vor einer Strandhütte im australischen Melbourne.
Die Familie vor einer Strandhütte im australischen Melbourne.  © privat
Volker Beyer 2019 in seiner ehemaligen "Coffee Art Bar"
Volker Beyer 2019 in seiner ehemaligen "Coffee Art Bar"  © Uwe Meinhold

Volker Beyer erklärt: In diesem Punkt hat Deutschland ein riesengroßes Problem

"Im Vergleich zum Ausland hat Deutschland ein riesengroßes Problem: die Abwesenheit von Freundlichkeit." Die Hilfsbereitschaft sei im Ausland größer. "In Deutschland sollte man daran denken, wie gut es uns eigentlich geht."

Am Ende siegte das Heimweh: Die Familie kommt am 8. Dezember wieder in Berlin an. Eine Wohnung in Schloßchemnitz haben sie bereits.

Titelfoto: Bildmontage: privat (3), Uwe Meinhold

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