Theater-Förderverein kritisiert Pläne für Chemnitzer Schauspielhaus-Neubau
Chemnitz - Die neuen Planungen rund um das Chemnitzer Schauspielhaus schlagen hohe Wellen. Das Rathaus plant nach TAG24-Informationen, einen 40 Millionen Euro teuren Neubau in Altchemnitz hochzuziehen. Jetzt platzt dem Theater-Förderverein der Kragen!

In einem offenen Brief wendet sich der Vorstand an OB Sven Schulze (53, SPD) und spart nicht mit klaren Worten.
Der Appell von Vorstand Stefan Tschök (67): "Wir maßen uns nicht an, eine Lösung vorzugeben. Aber entscheiden Sie endlich!" Seit Jahren werde geprüft, gerechnet und beraten, doch passiert ist: nichts. Stattdessen "verfließt Woche um Woche".
Auch Fördervereins-Chefin Nora Seitz (40, CDU) warnt: "Wir brauchen dringend Planungssicherheit für Ensemble und Leitung." Der Verein verweist auf die friedliche Besetzung des alten Hauses am Park der Opfer des Faschismus ("C the Closed") und das Kraftklub-Konzert als Zeichen, wie sehr das Schauspielhaus den Chemnitzern am Herzen liegt.
Unterdessen brodelt es gewaltig in der Gerüchteküche: Das alte Schauspielhaus an der Zieschestraße könnte an den Arbeiter-Samariter-Bund verkauft werden. Von dort kommen auf TAG24-Anfrage weder Bestätigung noch Dementi: "Uns liegen hierzu keine entsprechenden Informationen vor."

Das Rathaus verweist wiederholt auf die Juni-Sitzung des Theater-Aufsichtsrates. Erst danach sollen die Karten auf den "Stadtrats-Tisch" gelegt werden. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Titelfoto: Kristin Schmidt, IMAGO/Future Image