Seltenes und skurriles in Chemnitz: Große Schau der Simson-Legenden
Chemnitz - Bei dieser verrückten Schau schlägt das Herz jedes Moped-Fans höher! Donnerstagabend eröffnete im Chemnitzer Fahrzeugmuseum eine Sonderausstellung rund um die Suhler Kultmarke Simson.

Neben besonders seltenen Entwürfen, Prototypen und Sonderanfertigungen rief Museumsleiter Dirk Schmerschneider (48) vor allem die Tuning-Szene auf, ihre Schmuckstücke als Leihgaben einzureichen. "Nach zwei Tagen hatten wir schon 40 Angebote", sagt er. Weil für so viel Zweirad-Kult gar kein Platz sei, werden bis Herbst immer wieder neue Exponate zu sehen sein, darunter etwa das pinkfarbene Simson-Trike "Sachsen-3er".
Zu den ersten Gästen zählte Reinhard Hirsch (67). Bevor er das Autohaus Hirsch gründete, betrieb er 1981-1990 in Röhrsdorf einen Simson-Handel. "Siehst Du das Mini-Mokick dort? So etwas gab's nie zu kaufen, sondern nur Marke Eigenbau", schwärmt er. "Ich hatte auch mal zwei gebaut, aber längst verschenkt."
Ebenfalls nie gebaut wurde der Automatik-Roller SR 52 "Supra" von 1968, ein Entwurf des legendären Formgestalters Karl Clauss Dietel (84) - auch er kam zur Eröffnung: "Das war eine unserer besten Gestaltungsarbeiten", sagt er rückblickend. An diesem Abend traf er alte Wegbegleiter wieder, etwa den einstigen Simson-Chefkonstrukteur Joachim Scheibe (72): "Mit Dietel habe ich damals so manche Schlachten geschlagen", sagt er lachend.
Auch der langjährige Chef der Fertigungstechnologie im Suhler Simson-Werk, Bernhard Dünnebier (80), war gereist: "Ich hatte vor allem den Motor mit auf die Beine gestellt." Was sie damals geschaffen haben, wird wohl noch lange Kult bleiben.


