Chemnitz: Morgen könnt Ihr eine Premiere in der Schmidt-Rottluff-Wohnmühle erleben

Chemnitz - In der denkmalgeschützten Rottluffer Wohnmühle an der Limbacher Straße in Chemnitz verbrachte der Künstler Karl Schmidt-Rottluff seine Kindheit und Jugend. Am morgigen Montag könnt Ihr dort eine Premiere erleben.

Am Pfingstmontag erwartet Euch in der Schmidt-Rottluff-Wohnmühle in der Limbacher Straße 380 eine Premiere.
Am Pfingstmontag erwartet Euch in der Schmidt-Rottluff-Wohnmühle in der Limbacher Straße 380 eine Premiere.  © Heinz Patzig

Anlässlich des 22. Deutschen Mühlentages lädt der Förderverein Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz e. V. in die Schmidt-Rottluff-Wohnmühle in der Limbacher Straße 380 ein. Denn: Die historische Mühlentechnik in der Schmidt-Rottluff-Wohnmühle klappert wieder!

Am morgigen Mühlentag wird also der restaurierte Elektromotor wieder anspringen, der auch einen der originalen Walzenstühle zum ersten Mal wieder in Betrieb nimmt. Besichtigen könnt Ihr die gesamte Wohnmühle in der Zeit von 13 bis 15 Uhr mit Führungen mit jeweils bis zu 25 Personen. Der Verein weist darauf hin, dass Kleidung und Schuhwerk einer Baustelle angemessen sein sollten.

Außerdem solltet Ihr Parkplätze außerhalb des Mühlengeländes nutzen, denn im Gelände stehen nur Behindertenparkflächen zur Verfügung.

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Seit knapp zehn Jahren engagiert sich der Förderverein dafür, aus dem Kulturdenkmal ein öffentliches Begegnungs- und Veranstaltungszentrum zu machen. 2014 wurde der Förderverein gegründet und hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, das Innere der Mühle zu sanieren.

Inklusive Förderungen hat der Verein nochmal 500.000 Euro in das Projekt gesteckt, nachdem die Stadt auch bereits die gleiche Summe investiert hatte. Mit der Premiere am Pfingstmontag ist die Sanierung der denkmalgeschützten Mühlentechnik in der Schmidt-Rottluff-Wohnmühle auch so gut wie abgeschlossen.

Geplant ist, die Mühle noch in diesem Jahr offiziell mit einer Ausstellung zur Mühlensanierung zu eröffnen, berichtet die Vereinsvorsitzende Brigitte Pfüller (68) gegenüber TAG24. "Es bleibt ja auch über die Kulturhauptstadt hinaus", so Pfüller weiter.

Sie wünscht sich außerdem, dass der in Chemnitz geborene international bekannte Künstler Karl Schmidt-Rottluff in Chemnitz etwas mehr Strahlkraft besitzen würde: "Carlowitz hat es schon geschafft, jetzt fehlt nur noch Karl Schmidt-Rottluff."

In dem Haus lebte der Maler in seinen jungen Jahren und während des Zweiten Weltkriegs, als sein Atelier und seine Wohnung in Berlin durch einen Bombenangriff zerstört wurde.
In dem Haus lebte der Maler in seinen jungen Jahren und während des Zweiten Weltkriegs, als sein Atelier und seine Wohnung in Berlin durch einen Bombenangriff zerstört wurde.  © Kristin Schmidt

Landhaus soll bis 2025 zum Museum ausgebaut werden

So soll es aussehen: Das Landhaus von Karl Schmidt-Rottluff an der Limbacher Straße 382 wird bis 2025 zum Museum ausgebaut.
So soll es aussehen: Das Landhaus von Karl Schmidt-Rottluff an der Limbacher Straße 382 wird bis 2025 zum Museum ausgebaut.  © Visualisierung: Studio Albrecht Lutter

Das Landhaus an der Limbacher Straße 382, das der Vater von Karl Schmidt-Rottluff auf dem benachbarten Grundstück der Mühle erreichten ließ, soll auch wieder schick gemacht werden.

Grund für den Bau war damals die Mehlstauballergie des Vaters, wegen der er im Jahr 1913 die Mühle verkaufen musste.

Karl Schmidt-Rottluff zieht im Herbst 1943 mit seiner Frau Emy in das Landhaus in Chemnitz und wartet hier das Kriegsende ab, da sein Berliner Atelier und die Wohnung durch einen Bombenangriff vollständig zerstört wurden.

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Im Februar dieses Jahres beschloss der Stadtrat die Sanierung des Landhauses. Es soll bis 2025 zum Museum ausgebaut werden. Wie ist da der aktuelle Stand?

"Eine Baugenehmigung liegt vor, und die Umsetzung des Projektes begann wie geplant schon im Winter mit Demontagearbeiten im Innenbereich. Parallel werden die Ausschreibungen für die Umsetzung der anstehenden Leistungen in 2023 und 2024 durchgeführt", heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus.

Für die Sanierungsarbeiten steht ein Budget von insgesamt 2,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Titelfoto: Heinz Patzig

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