Die spektakulären Rennwagen der DDR im Fahrzeugmuseum in Chemnitz

Chemnitz - Zurück in die "gute alte Zeit": Im Chemnitzer Fahrzeugmuseum ist seit dem Wochenende eine Sonderausstellung zum "Automobilrennsport in der DDR" zu sehen.

Bis Ende April geht es in einer Sonderschau im Fahrzeugmuseum um die Boliden im DDR- Rennsport.
Bis Ende April geht es in einer Sonderschau im Fahrzeugmuseum um die Boliden im DDR- Rennsport.  © Ralph Kunz

Elf legendäre Fahrzeuge vom K-Wagen bis zum Renntrabant hat Kurator und Buchautor Jens Conrad (48) zusammengetragen.

"Wir zeigen den Rennsport, wie er zu DDR-Zeiten betrieben wurde, alles, was sich auf Rundstrecke oder bei Bergrennen bewegt hat. Von den Anfängen in der Nachkriegszeit über die Zweitakterphase bis zu den späteren Import-Motoren."

Zu DDR-Zeiten gab es ein paar Hunderte Aktive, deren Motorsport von Tausenden Fans verfolgt wurde. Die großen Dynastien hießen Melkus und Rädlein, die reihenweise Meistertitel holten.

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Dreifacher Meister in den sechziger Jahren war Frieder Rädlein (88), sein Sohn Jürgen Rädlein (61) trat dann später in seine Fußstapfen.

Sensationsfund: Der erste Silberpfeil des Ostens, der erste Melkus-Wartburg

Fahrerlegende Jürgen Rädlein (61) und seine Wiederentdeckung: die "Plättglocke" aus 1958, über 70 PS und über 200 km/h.
Fahrerlegende Jürgen Rädlein (61) und seine Wiederentdeckung: die "Plättglocke" aus 1958, über 70 PS und über 200 km/h.  © Ralph Kunz

Beide waren am Samstag vor Ort, Jürgen Rädlein hatte seinen Sensationsfund im Gepäck: den ersten Silberpfeil des Ostens: "Es ist der erste Melkus-Wartburg, gebaut von Legende Heinz Melkus († 77). Mit der 'Plättglocke' hatte Heinz drei Siege in einer halben Saison geholt, doch dann war der Wagen plötzlich verschwunden. Die Spekulationen gingen von Verschrottung bis zu einem Verkauf in die USA."

Rädlein fand ihn vor einigen Jahren zufällig in einem Schuppen wieder und baute ihn innerhalb von vier Jahren wieder auf.

Seitdem steht er in einem Dresdner Autohaus: "Das Gefühl beim Fahren kann man nicht erklären, man muss drin sitzen."

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Die Schau ist bis 28. April 2024 im Fahrzeugmuseum zu sehen.

Titelfoto: Ralph Kunz

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