Geheimtipps vom Chemnitzer Heimatforscher: Die schönsten Orte im Heckertgebiet

Chemnitz - Der Chemnitzer Heimatforscher Norbert Engst (37) dokumentiert seit seiner Jugend das Heckertgebiet.

Norbert Engsts (37) Buch über das Heckert-Gebiet gewann den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung. In einem Rundgang zeigte er die spannendsten Ecken.
Norbert Engsts (37) Buch über das Heckert-Gebiet gewann den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung. In einem Rundgang zeigte er die spannendsten Ecken.  © Kristin Schmidt

Die viele Arbeit wurde jetzt belohnt: Er bekam den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung verliehen.

"Um 2010 dachte ich, man müsste mal zusammenschreiben, wie sich das alles hier entwickelt hat", sagt Engst. Er stöberte knapp zehn Jahre lang in Archiven, bis er das Buch "Das Wohngebiet 'Fritz-Heckert'" im Dezember 2019 fertigstellte. 

Zu kaufen ist es unter anderem in der Buchhandlung Thalia (Galerie Roter Turm) für 41,70 Euro.

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Die Feier zur Preisverleihung kann wegen Corona erst nächstes Jahr steigen. 

Dafür präsentiert Heckert-Kenner Engst auf TAG24 seine fünf Geheimtipps.

Open-Air-Kunst

Großflächige Bilder regionaler Künstler sind im Heckertgebiet zu sehen.
Großflächige Bilder regionaler Künstler sind im Heckertgebiet zu sehen.  © Kristin Schmidt

Der Fußgängerweg neben der Albert-Schweitzer-Oberschule ist fast eine Kunstgalerie. Denn gleich fünf großflächige Bilder regionaler Künstler säumen den Weg. Die Stadt hatte sie für die Eröffnung der Schule in den Achtzigerjahren in Auftrag gegeben. Darunter sind Werke der berühmten Künstlergruppe "Clara Mosch".

Gebetshallen

Ehemalige muslimische Gebetshallen im Chemnitzer Heckertgebiet.
Ehemalige muslimische Gebetshallen im Chemnitzer Heckertgebiet.  © Kristin Schmidt

Eine kuriose Überraschung verbirgt sich hinter zwei Flachbauten in der Max-Türpe-Straße: 

Zu DDR-Zeiten waren sie muslimische Gebetshallen. Denn im Wohnblock nebenan wohnten libysche Gast-Studenten. Sie konnten in ihren Wohnungen nicht beten, da sie nicht nach Mekka ausgerichtet waren. Also bekamen sie die Hallen, die bis heute nach Mekka zeigen.

Comic-Platte

In der Alfred-Neubert-Straße gibt's Comics an der Hausfassade.
In der Alfred-Neubert-Straße gibt's Comics an der Hausfassade.  © Kristin Schmidt

Plattenbau als Monumental-Kunst: In der Alfred-Neubert-Straße schmücken riesige Comic-Figuren die Hausfassade. Der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art (51) malte sie 2011 im Auftrag der GGG. Das Haus liegt auf einer Anhöhe. "Dadurch hat das Werk eine Strahlkraft weit über Markersdorf hinaus", sagt Engst.

Markersdorfer Oase

Die "Markersdorfer Oase" ist ein idyllisches Fleckchen im Heckertgebiet.
Die "Markersdorfer Oase" ist ein idyllisches Fleckchen im Heckertgebiet.  © Kristin Schmidt

Auch Naherholung gibt es im Heckert: 

Die "Markersdorfer Oase" bietet neben einem idyllischen Fischteich und einer bunten Blühwiese einen großen Platz für Feste und Freizeitaktivitäten. Besonders hervorstechend ist das große Segel, unter dem sich viele Menschen gesellen können. Der Platz ist umgeben von Platten, die zu den Bauten gehörten, die früher hier standen.

Heckert-Grundstein

1974 wurde der Grundstein des Heckertgebiets gelegt.
1974 wurde der Grundstein des Heckertgebiets gelegt.  © Kristin Schmidt

Der Grundstein des Heckert wurde 1974 in der Paul-Bertz-Straße gelegt. Offiziell am 7. Oktober, dem Nationalfeiertag der DDR. In Wirklichkeit fand die Einweihung schon am 5. Oktober statt. 

"Am 7. waren alle Journalisten aus Karl-Marx-Stadt zur 25-Jahr-Feier der DDR nach Berlin bestellt. Also haben sie die Einweihungsfotos zwei Tage früher gemacht."

Titelfoto: Montage: Kristin Schmidt

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