Gründung in der DDR: 40 Jahre Jazzclub Chemnitz
Chemnitz - Das Weihnachtskonzert der Jazzfreunde am morgigen Freitag um 19.30 Uhr mit der Jazz Company und dem Volker-Braun-Trio im Kraftwerk/Verbinder wird ein ganz besonderes: Die Chemnitzer Jazzfreunde feiern gleichzeitig ihr 40-jähriges Bestehen. Eine schwierige Geburt in der DDR.

Einzelne Jazzkonzerte gab es schon ab den 60er-Jahren in der "Libelle" in der Dresdner Straße oder später im Luxor.
Ab 1980 stieg der heutige Ehrenvorsitzende Harald Krause (69) mit ein, organisierte auch Auftritte in der früheren Mokkabar am Roten Turm oder im Club Neruda, ab 1980 zudem im berühmten "Fuchsbau".
1984 gründete Krause mit einer Handvoll Enthusiasten den Vor-Vorläufer des Jazzclubs, den Arbeitskreis Jazz im DDR-Kulturbund, Sektion TU. Ab 1993 gab es den Förderverein Jazz in der Oper, der 1999 offiziell in Jazzclub umfirmierte.
Der Verein ist mit seiner Szene-Jazz-Reihe oder "Chemnitz swingt" nach wie vor aktiv.
"Jazz ist eben eine Lebensart, die die Freiheit liebt", sagt Harald Krause. Kein Wunder, dass die DDR mit den Nonkonformisten ihre Probleme hatte.

Krause erinnert sich: "Die Stasi setzte 15 bis 20 Informanten auf mich an. Aber der Jazz hat überlebt, die DDR nicht."
Titelfoto: Kristin Schmidt