In Stein gemeißelte Geschichte: Im Schloßbergmuseum geht jetzt die Post ab
Chemnitz - Da geht die Post ab. Am Sonntag startet eine neue Ausstellung im Schloßbergmuseum mit dem Titel "In Stein gemeißelt". Dabei geht es um die frühe Postgeschichte der Chemnitzer Region. Ein besonderer Fokus liegt auf den Postmeilensäulen.
Die Initialzündung zur Ausstellung kam von der Forschungsgruppe Kursächsischer Postmeilensäulen. Der Verein beschäftigt sich mit der historischen Aufarbeitung sowie der Erhaltung und Pflege dieser Säulen.
Die Schau setzt in der Zeit des Kurfürsten August der Starke (1670-1733) ein. "Die Post war in dieser Zeit eine lukrative Einnahmequelle für den Staat. Deswegen wurden die Poststraßen neu vermessen, um die Taxierung genauer bestimmen zu können", sagt Kuratorin Andrea Kramarczyk.
Dazu wurde damals ein Messwagen erfunden, dessen Modell auch ein Teil der Schau ist. Die dazu errichteten Postmeilensäulen dienten dazu, ein innovatives Weginformationssystem zu entwickeln.
Man unterscheidet zwischen Distanzsäulen (in Städten), Ganz-, Halb- und Viertelmeilensäulen. "Am Schlossteich und in Klaffenbach stehen heute noch Viertelmeilensäulen", so Rolf Schmalfuß (72) von der Forschungsgruppe.
Die Säulen unterlagen in der Anfertigung strengen Vorschriften. "Ein 'AR' für 'Augustus Rex' sollte auf jeder Säule stehen" so Kramarczyk. Neben einem Muster-Wappenstein werden Gemälde, Grafiken, Dokumente und erhaltene Exemplare der Säulen gezeigt.
Zur Ausstellungseröffnung wird eine Steinrestauratorin ein Posthorn meißeln. Um 11 Uhr geht's los. Die Ausstellung kann bis zum 29. September besucht werden.
Titelfoto: Montage: Maik Börner