Kommunismus-Kunst: Chemnitzer "Lobgedichte" sollen restauriert werden
Chemnitz - Das Stelen-Ensemble "Lobgedichte" auf der Brückenstraße ist eines von Chemnitz' prägendsten Bauwerken. Die 1972 errichteten Reliefs sollen nun umfassend restauriert werden. Dafür wurden Landesmittel bereitgestellt. Die Arbeiten sollen rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr 2025 abgeschlossen sein.

"Mich hat das Denkmal in meiner Jugend etwas befremdet, wenn man zum ersten Mai immer aufmarschieren musste. Aber es ist halt Teil unserer Geschichte", erklärt Stadtrat Volkmar Zschocke (54, Grüne).
Das Ensemble "Lobgedichte" lehnt sich an Verse von Bertolt Brecht an, in denen er dem Kommunismus huldigt.
Das Kunstwerk besteht aus den Stelen "Lob des Kommunismus", "Lob der Partei", sowie den Reliefwänden "Lob des Revolutionärs", "Lob der Dialektik" und "Lob des Lernens". Die Bildhauer Martin Wetzel, Eberhard Roßdeutscher und Jo Jastram hatten das Ensemble entworfen, das heute unter Denkmalschutz steht.
Volkmar Zschocke hatte sich um die Landesmittel für die Restaurierung gekümmert. Die Kosten belaufen sich vorläufig auf circa 150.000 Euro. Alles Weitere muss jetzt auf kommunaler Ebene geklärt werden.


"Die Schäden am Ensemble sind inzwischen unübersehbar", berichtet Zschocke. Die Restaurierung sei auch nötig, weil sich das Ensemble direkt an der Hauptachse der Kulturhauptstadtmeile befinden wird: "Dieser Stadtraum wird im Jahr 2025 herausragende Bedeutung haben."
Titelfoto: Ralph Kunz