Nass, kalt, trüb: So trotzt Chemnitz dem Regen-Sommer

Chemnitz - Seit Tagen rauscht ein Tief nach dem anderen über Chemnitz und vermiest uns den Sommer. Während dem einen der Umsatz flöten geht, begegnen die anderen dem Regen mit guter Laune. So trotzen die Chemnitzer dem verregneten Sommer.

Blumenverkäufer Steffen Winterstein (69) steht seit über 30 Jahren auf dem Wochenmarkt.
Blumenverkäufer Steffen Winterstein (69) steht seit über 30 Jahren auf dem Wochenmarkt.  © Kristin Schmidt

"Wir müssen unsere Pflanzen hier auf dem Markt zwar weniger gießen, dafür geht der Umsatz zwischen zehn und 15 Prozent zurück", sagt Steffen Winterstein (69), der seit Jahrzehnten auf dem Chemnitzer Wochenmarkt arbeitet. "Für uns wäre es besser, wenn es nur ein- bis zweimal die Woche regnen würde."

Auch beim Parksommer kann nicht alles wie geplant stattfinden: "Letzte Woche ist meine Yoga-Veranstaltung durch den Regen ausgefallen", erklärt Yogalehrerin Anett Pfefferkorn.

Doch nicht nur Markt und Parksommer leiden unter dem Gruselwetter. Hannes Steinberg (37) vom Café "Eiszapfen" in der Uhlichstraße 18 klagt:

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"Bei uns ist der Umsatz schon um die Hälfte zurückgegangen, aber trotzdem kommen nachmittags ein paar Leute. Je nach Wetterlage verkaufen wir, wenn es sehr heiß ist, mehr Fruchtsorbets wie Kiwi und Wassermelone. Am besten gehen jedoch immer die Klassiker wie Sahneeis."

Nadine Andrä (36), Restaurantmanagerin im Biergarten Mirarmar auf dem Schlossberg, zieht nach einem Regenguss das Wasser von den Tischen im Außenbereich ab.
Nadine Andrä (36), Restaurantmanagerin im Biergarten Mirarmar auf dem Schlossberg, zieht nach einem Regenguss das Wasser von den Tischen im Außenbereich ab.  © Kristin Schmidt
Hannes Steinberg (37), Mitarbeiter im Eisladen "Eiszapfen“ auf dem Kaßberg, steht mit Regenschirm vor dem Laden.
Hannes Steinberg (37), Mitarbeiter im Eisladen "Eiszapfen“ auf dem Kaßberg, steht mit Regenschirm vor dem Laden.  © Kristin Schmidt
Yogalehrerin Anett Pfefferkorn mit Teilnehmern beim letzten Kurs im Rahmen des Parksommers.
Yogalehrerin Anett Pfefferkorn mit Teilnehmern beim letzten Kurs im Rahmen des Parksommers.  © Kristin Schmidt

Campingplatz trotzdem gut besucht

Die Niederländer Dave (47) und Kim Croese (40) campen mit Tochter Franka Dakota (6) im Wohnmobil für zwei Tage im Naturbad Niederwiesa.
Die Niederländer Dave (47) und Kim Croese (40) campen mit Tochter Franka Dakota (6) im Wohnmobil für zwei Tage im Naturbad Niederwiesa.  © Kristin Schmidt

Wer in den vergangenen Tagen den Biergarten im Miramar an der Schlosskirche besuchen wollte, stand quasi vor verschlossener Tür. Aufgrund des schlechten Wetters ist der Außenbereich momentan dicht.

"Wir sind trotzdem gut frequentiert und die Besucher sitzen dann halt auf der überdachten Terrasse, auch wenn es nieselt. Bei diesem Wetter essen die Leute tatsächlich von Eis bis Haxe alles", so Restaurantmanagerin Nadine Andrä (36).

Während in der Chemnitzer Innenstadt weniger los ist, passiert auf dem Campingplatz "Naturbad Niederwiesa" umso mehr. Dort urlauben die ganz Hartgesottenen. "Wir sind trotz des Wetters gut belegt. Die Dauercamper sind komplett ausgebucht und das Tagescamping ist sehr gut besucht", heißt es vom Naturbad.

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Familie Croese aus den Niederlanden ist in Niederwiesa auf der Durchreise: "Uns macht das Wetter nichts aus. Es ist alles eine Sache der Einstellung. Wir machen das Beste daraus, indem wir trotzdem rausgehen."

Auch in den nächsten Tagen ändert sich am verregneten Sommer wenig: viel Niederschlag, wenig Sonne und Temperaturen bis maximal 22 Grad.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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