Nass, kalt, trüb: So trotzt Chemnitz dem Regen-Sommer
Chemnitz - Seit Tagen rauscht ein Tief nach dem anderen über Chemnitz und vermiest uns den Sommer. Während dem einen der Umsatz flöten geht, begegnen die anderen dem Regen mit guter Laune. So trotzen die Chemnitzer dem verregneten Sommer.
"Wir müssen unsere Pflanzen hier auf dem Markt zwar weniger gießen, dafür geht der Umsatz zwischen zehn und 15 Prozent zurück", sagt Steffen Winterstein (69), der seit Jahrzehnten auf dem Chemnitzer Wochenmarkt arbeitet. "Für uns wäre es besser, wenn es nur ein- bis zweimal die Woche regnen würde."
Auch beim Parksommer kann nicht alles wie geplant stattfinden: "Letzte Woche ist meine Yoga-Veranstaltung durch den Regen ausgefallen", erklärt Yogalehrerin Anett Pfefferkorn.
Doch nicht nur Markt und Parksommer leiden unter dem Gruselwetter. Hannes Steinberg (37) vom Café "Eiszapfen" in der Uhlichstraße 18 klagt:
"Bei uns ist der Umsatz schon um die Hälfte zurückgegangen, aber trotzdem kommen nachmittags ein paar Leute. Je nach Wetterlage verkaufen wir, wenn es sehr heiß ist, mehr Fruchtsorbets wie Kiwi und Wassermelone. Am besten gehen jedoch immer die Klassiker wie Sahneeis."
Campingplatz trotzdem gut besucht
Wer in den vergangenen Tagen den Biergarten im Miramar an der Schlosskirche besuchen wollte, stand quasi vor verschlossener Tür. Aufgrund des schlechten Wetters ist der Außenbereich momentan dicht.
"Wir sind trotzdem gut frequentiert und die Besucher sitzen dann halt auf der überdachten Terrasse, auch wenn es nieselt. Bei diesem Wetter essen die Leute tatsächlich von Eis bis Haxe alles", so Restaurantmanagerin Nadine Andrä (36).
Während in der Chemnitzer Innenstadt weniger los ist, passiert auf dem Campingplatz "Naturbad Niederwiesa" umso mehr. Dort urlauben die ganz Hartgesottenen. "Wir sind trotz des Wetters gut belegt. Die Dauercamper sind komplett ausgebucht und das Tagescamping ist sehr gut besucht", heißt es vom Naturbad.
Familie Croese aus den Niederlanden ist in Niederwiesa auf der Durchreise: "Uns macht das Wetter nichts aus. Es ist alles eine Sache der Einstellung. Wir machen das Beste daraus, indem wir trotzdem rausgehen."
Auch in den nächsten Tagen ändert sich am verregneten Sommer wenig: viel Niederschlag, wenig Sonne und Temperaturen bis maximal 22 Grad.
Titelfoto: Kristin Schmidt