Töpfereien lassen tief blicken und Ihr könnt dabei sein
Chemnitz - In früheren Zeiten waren sie unverzichtbar. Heute führen Töpfereien wegen der industriellen Massenproduktion ein Nischendasein. Wer wissen möchte, wie das Handwerk funktioniert, kann am Sonntag in Chemnitzer Werkstätten reinschnuppern.
Denn von 10 bis 18 Uhr ist am Sonntag "Tag der offenen Töpferei". An der 17. Ausgabe nehmen drei der elf bei der Handwerkskammer registrierten Chemnitzer Keramiker teil.
Darunter ist Regine Dietz (60), sie hat seit 1983 ihre Werkstatt in der Andréstraße 15. "Die Hände sind das wichtigste Werkzeug", sagt die Töpfermeisterin, die neben Arbeiten an der Drehscheibe auch Figuren per Hand formt.
Derzeit arbeitet sie viel an Frühlings- und Ostermotiven. Dietz: "Zwar habe ich Schälchen und Osterhasen im Laden, bei einer individuellen Bestellung müssen Kunden aber allgemein vier bis fünf Wochen einplanen."
Auch Grit Manske von "Ton in Ton" (Limbacher Straße 174) lässt sich über die Schulter schauen: "Ich habe mich auf Gebrauchskeramik spezialisiert." Sie hofft, dass es dieses Jahr eine durchgängige Saison für entsprechende Märkte (wie historische) gibt. Diese Veranstaltungen sorgen normalerweise gut für Kundschaft.
Auf dem Sonnenberg gibt es Chemnitz-Folklore. "Wir bieten seit 2011 Weinflaschen-Verschlüsse mit Marx-Kopf an", sagt Eva Liebmann (47), die zusammen mit ihrem Mann die Werkstatt "Liebmann Keramik" (Palmstraße 18) betreibt. Sie fertigen aber auch Geschirr, Accessoires, Fliesen und Gartenkeramik.
Titelfoto: Uwe Meinhold