Von der Freiwilligen zur Chefin: Anja Rahn übernimmt die Chemnitzer Tafel

Chemnitz - Anja Rahn sitzt auf ihrem Bürostuhl, füllt Anträge aus und blickt dazwischen immer wieder auf den Bildschirm ihres PCs. Sie wirkt konzentriert, aber auch zufrieden, während sie ihre Aufgaben erledigt. Die 42-Jährige ist seit einigen Wochen die neue Geschäftsführerin der Chemnitzer Tafel.

Anja Rahn (42) ist die neue Leiterin der Tafel in Chemnitz.
Anja Rahn (42) ist die neue Leiterin der Tafel in Chemnitz.  © Sven Gleisberg

"Ich arbeite seit acht Jahren bei der Tafel. Meine Tätigkeiten bestanden hauptsächlich darin, die Waren zu sortieren und mit den Kunden in Kontakt zu treten", sagt Anja Rahn. "Doch schon vor fünfeinhalb Jahren habe ich mit meiner Vorgängerin Christiane Fiedler darüber gesprochen, ob ich mir die Arbeit als Leiterin vorstellen kann."

Um sich auf ihre neue Position optimal vorzubereiten, absolvierte Anja Rahn online sowie in Berlin, Würzburg und Frankfurt am Main verschiedene Seminare von Spendenakquise bis hin zu rechtlichen Grundlagen.

Wie kam die gebürtige Chemnitzerin überhaupt dazu, bei der Tafel zu arbeiten? "Ich habe vorher einen Bundesfreiwilligendienst gemacht. Meine Mama gab mir dann den Anreiz, zur Tafel zu gehen. Sie hat das Ganze also initiiert", verrät sie lächelnd.

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Anja Rahn fühlt sich unter den acht festen und 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern wohl. "Hier bin ich glücklich. Wir lachen viel und untereinander sind auch schon einige Freundschaften entstanden."

Acht feste und 40 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten bei der Tafel.
Acht feste und 40 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten bei der Tafel.  © Sven Gleisberg
Ex-Tafel-Chefin Christiane Fiedler hat ihr Zepter nun übergeben.
Ex-Tafel-Chefin Christiane Fiedler hat ihr Zepter nun übergeben.  © Kristin Schmidt

Das Schönste für Anja Rahn an ihrem Job? "Der Kontakt zu den Menschen"

Hier sortiert Anja Rahn mit Mitarbeiterin Monika Karaschewski (65, l.) die eingegangenen Lebensmittel.
Hier sortiert Anja Rahn mit Mitarbeiterin Monika Karaschewski (65, l.) die eingegangenen Lebensmittel.  © Sven Gleisberg

Aber wie in jedem Beruf gibt es auch mal schwierige Tage. Eine Herausforderung sei es vor allem, die vielen Anträge zu bearbeiten.

"Man braucht vor allem viel Fingerspitzengefühl. Ich versuche, mich überall hineinzufuchsen", gibt sich die 42-Jährige optimistisch.

Das Schönste an ihrem Job? "Der Kontakt zu den Menschen und die Vielseitigkeit. Jeder Tag ist anders und voller Überraschungen."

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Eine positive Grundstimmung und Flexibilität helfen bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben ungemein.

Titelfoto: Sven Gleisberg (2)

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