Wie ein schmutziger Keller: So habt ihr die Chemnitzer Kunstsammlungen noch nie gesehen
Chemnitz - Die altehrwürdigen Räume der Kunstsammlungen Chemnitz haben sich in einen schmutzigen Keller verwandelt! Doch keine Sorge - ist alles Kunst. Statt Ölgemälde warten Zementsäcke und ein ausgebrannter Kühlschrank.
Wer die Treppe zur zweiten Etage der Kunstsammlungen empor schreitet, findet sich in einem düsteren Keller wieder.
Der Leipziger Künstler Stefan Vogel (40) öffnete am Dienstag offiziell die Türen zu seiner ungewöhnlichen Ausstellung: "Ich hab ein Faible für dunkle, feuchte Räume", verrät er.
"Für mich ist der Keller eine Produktionsstätte. Da steckt man alles rein - etwa die Kindheitserinnerungen. Aus diesem Fundus gestaltet man sein Leben."
Der Besucher geht durch ein Labyrinth mit Wänden aus Schalungsbrettern.
"Relax, it's only paranoia"
Auf dem Weg stößt er auf eine Badewanne voll Gips, ein Gewächshaus aus Baugerüst-Elementen, Museumsbänke aus Zementsäcken, einen Behälter mit Frittier-Fett und leere Jever-Dosen.
Kuratorin Kerstin Drechsel (61) gesteht: "Ich arbeite schon lange im Museum, aber so eine Ausstellung hatte ich noch nicht."
Am Ende wartet ein großer Raum, in dem einsam ein ausgebrannter Kühlschrank steht. Der gehörte einst zur Küche von Künstler Stefan Vogel: "Ich hab den Kühlschrank abgetaut - mit Feuer!" Vom brennenden Kühlschrank hatte er ein Foto gemacht, das auch Teil der Schau ist.
Die Ausstellung "Relax, it's only paranoia" ist bis zum 13. Februar in den Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 14 bis 21 Uhr. Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 5 Euro).
Titelfoto: Kristin Schmidt