Ein Ort - aber zwei verschiedene Ortstafeln! Der Schilderstreich am A72-Zubringer

Lichtenstein - Nanu? Wer aus Lichtenstein in Richtung Autobahn 72 fährt, kommt ins Grübeln: Zwei Schilder weisen auf ein und denselben Ortseingang hin - aber am rechten Straßenrand steht "Heinrichsort" und links "Kuber".

Annett Richter (48) lacht über das Ortschild, das auch darauf hinweist, dass es noch 42.000 Kilometer sind, bis man nach einer Erdumrundung wieder in Kuber ist.
Annett Richter (48) lacht über das Ortschild, das auch darauf hinweist, dass es noch 42.000 Kilometer sind, bis man nach einer Erdumrundung wieder in Kuber ist.  © Andreas Kretschel

Letzteres sorgt unter den 1300 Heinrichsortern für Heiterkeit. "Viele Leute haben sich gefreut, dass es mal wieder was zum Lachen gibt", so Ortsvorsteherin Annett Richter. "Von Einheimischen wird unser Ort nämlich seit jeher Kuber genannt."

Mit dem Spitznamen-Schild wollten Spaßvögel offenbar eine Aktion des Landratsamtes auf die Schippe nehmen: Weil das alte Ortseingangsschild häufig umgefahren wurde, hatte die Behörde ein neues - ein Stück weiter in der Ortschaft - errichten lassen.

Dieses verdeckten am Autobahnzubringer allerdings oft parkende Laster - und nun sollte ein weiteres Schild auf der anderen Straßenseite Abhilfe schaffen.

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"Das Gestell dafür wurde vergangene Woche aufgebaut. Das ,Kuber'-Schild war ein bisschen schneller als das offizielle", so die Ortsvorsteherin, die auch den Ursprung des Spitznamens kennt.

Schild-Bürger-Streich: Zum Ortsschild von Heinrichsort gesellt sich auf der linken Straßenseite eines mit dem Spitznamen Kuber.
Schild-Bürger-Streich: Zum Ortsschild von Heinrichsort gesellt sich auf der linken Straßenseite eines mit dem Spitznamen Kuber.  © Andreas Kretschel

Sie sagt: "Hier, an der alten Salzstraße, war einst ein Rastplatz, auf dem es für die Versorgung der Pferde Futterkörbe gab - sogenannte Kober. Daraus machte der Volksmund irgendwann Kuber."

Titelfoto: Andreas Kretschel

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