Ärger wegen Schülertransport in Chemnitz: Eltern müssen Schützlinge selbst zur Schule fahren
Chemnitz - Zum Schulbeginn am Montag mussten einige Eltern von behinderten Schülern ihre Kinder selbst per Auto zu Chemnitzer Schulen fahren. Grund: Die Schülerbeförderung wurde nicht rechtzeitig bewilligt - oder gar nicht.
Alles in Kürze
- Eltern müssen behinderte Schüler selbst zur Schule fahren
- Schülerbeförderung wurde nicht rechtzeitig bewilligt
- Änderung der Chemnitz-Satzung verursacht Verzögerung
- Bescheide sollen in zwei bis drei Wochen ausgehändigt werden
- Stadt Chemnitz sieht sich nicht in der Verantwortung

"Man fühlt sich im Stich gelassen", erzählt Bernd Stein (52) aus Glauchau. Sein Sohn Eric (9) ist halbseitig gelähmt und gehbehindert. Daher ist er auf einen speziellen Fahrdienst angewiesen, der den Kleinen täglich zur Entdeckerschule des Terra-Nova-Campus in Chemnitz bringt. Im vergangenen Jahr war das kein Problem.
Weil laut Stein jedoch im August die Chemnitz-Satzung zur Schülerbeförderung geändert wurde, kommt es nun zur Verzögerung der Aushändigung von Bescheiden.
Im Klartext: Einige Eltern müssen aktuell selbst sehen, wie sie ihre Kinder in die Schulen bekommen. "Wir wissen vom Schulamt, dass die Bescheide in zwei bis drei Wochen rausgehen."
Glück im Unglück: Während des Montags hatte Bernd Stein einen Fahrdienst ausfindig gemacht, bei dem sein Sohn untergebracht wird.
Das Landesamt für Schule und Bildung sieht die Verantwortlichkeit in der Sache bei der Stadt - die ließ am Montag eine TAG24-Anfrage unbeantwortet.
Titelfoto: Uwe Meinhold