Anstieg um fast 20 Prozent: Chemnitzer Arbeitslosenzahlen schießen in die Höhe!

Chemnitz - Es sind keine schönen Zahlen, die die Arbeitsagentur Chemnitz am heutigen Mittwoch veröffentlichte: Im vergangenen Jahr waren 10.404 Menschen in Chemnitz arbeitslos. Im Vergleich zu 2022 ist das ein Anstieg von 18,2 Prozent.

Die Arbeitsagentur Chemnitz veröffentlichte am heutigen Mittwochmittag die Arbeitslosenzahlen für 2023.
Die Arbeitsagentur Chemnitz veröffentlichte am heutigen Mittwochmittag die Arbeitslosenzahlen für 2023.  © Uwe Meinhold

"Der Zuwachs an Arbeitslosen ist in allen Personengruppen zu sehen, besonders stark fällt er jedoch unter den ausländischen Arbeitslosen aus", sagt Katrin Heinze, Chefin der Chemnitzer Arbeitsagentur.

Grund für die steigende Arbeitslosigkeit: eine schwache Konjunktur und die Folgen des Ukraine-Krieges.

Allerdings: Große Kündigungswellen und Insolvenzen seien ausgeblieben. "Es wurde deutlich, wie wichtig es Chemnitzern Betrieben ist, ihre Belegschaft zu halten", so Heinze.

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Für die Unternehmen sei es wichtig, ihre Mitarbeiter zu halten. Denn: Da in den kommenden Jahren immer mehr Arbeitnehmer in Rente gehen, sei es umso wichtiger, die Belegschaft zu behalten.

Dennoch sind die Unternehmen bei neuen Stellenangeboten zurückhaltend. Im vergangenen Jahr wurden gegenüber dem Vorjahr 9,6 Prozent weniger Stellen angeboten.

Viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel: E-Auto-Krise trifft sächsischen Arbeitsmarkt

Im Zwickauer VW-Werk werden ausschließlich E-Autos hergestellt. Doch weil sich diese nur schleppend verkaufen, leiden Betrieb und Arbeitnehmer.
Im Zwickauer VW-Werk werden ausschließlich E-Autos hergestellt. Doch weil sich diese nur schleppend verkaufen, leiden Betrieb und Arbeitnehmer.  © Uwe Meinhold

Auch im kommenden Jahr dürfte sich der Negativ-Trend an Arbeitslosenzahlen fortsetzen. Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass die Entwicklung 2024 anhalten wird. Grund dafür seien die weiterhin hohen Kosten für Energie und die Kaufzurückhaltung.

Zudem befindet sich die Autoindustrie derzeit in einer schweren Krise - viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Das VW-Werk in Zwickau hatte sich komplett auf die Produktion von E-Autos spezialisiert - doch die verkaufen sich nicht gut.

Vor allem das Aus der staatlichen Förderung für Elektroautos könnte die Krise der Autobranche verschärfen.

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Auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD) kritisierte jüngst die hohen Preise für E-Autos.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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