Chemnitz: Bei diesem Experten sind Oldtimer in guten Händen

Chemnitz - Chemnitz steht zur Automobil- und Motorradgeschichte. Aktuell fahren 1527 Fahrzeuge mit einem H wie Historisch-Kennzeichen durch die Stadt. Die meisten auf zwei Rädern mit MZ-Logo (960). Auf die Oldtimer hat die DEKRA ein Auge, denn auch Technik-Senioren müssen zum "TÜV".

Oldtimer-Prüfung bei einem DKW F 8: Florian Brase kontrolliert den Winker.
Oldtimer-Prüfung bei einem DKW F 8: Florian Brase kontrolliert den Winker.  © Sven Gleisberg

Bei der DEKRA kümmert sich Marc Werner (47) um betagte Fahrzeuge. "Die Hauptuntersuchung ist fast identisch mit heutigen Autos", sagt er.

"Bremsen, Rahmen, Licht und Lenkung müssen funktionieren. Hat der Wagen keinen Blinker, prüfen wir den Winker." Dank fehlender Elektrik und Abgastests kostet die HU bei Oldtimern 63 statt 153 Euro.

In Chemnitz sind 16 Wanderer und 32 DKW aus der Auto Union zugelassen, aus DDR-Zeiten 439 Trabant und 104 Wartburg. Tendenz: steigend, weil Erben sie lieber verkaufen. Auch darum kümmert sich Marc Werner.

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Die DEKRA sichtet alte Fahrzeuge, vergibt Schulnoten für Zustand sowie Originalteile und erstellt Gutachten vom "Classic-Check" für 170 Euro über den "Oldtimer-Bericht" mit Preisvorschlag für etwa 300 Euro bis zum kompletten Wertgutachten.

Für 600 bis 700 Euro erfahren die Besitzer und Käufer alles bis zur letzten Schraube. Marc Werner liebt solche Gutachten, weil dazu auch Probefahrten gehören. "In einen Wanderer setzt man sich mit Ehrfurcht. Mit einem W 22 aus dem Jahr 1936 stoppte ich sogar an der Originalfabrik und machte ein Foto."

Mario Gottschalk (50) und Florian Brase (24) bewerten für die DEKRA einen DKW F 8 am früheren Wanderer-Werk.
Mario Gottschalk (50) und Florian Brase (24) bewerten für die DEKRA einen DKW F 8 am früheren Wanderer-Werk.  © Sven Gleisberg
Das Original-Typenschild des DKW, Baujahr 1939.
Das Original-Typenschild des DKW, Baujahr 1939.  © Sven Gleisberg

Der Tester prüfte auch bereits majestätische Horch aus Zwickau, schwärmt von der Laufruhe: "Horch-Fahren ist wie Segeln. Wanderer fühlt sich schon eher wie ein Auto an."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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