Anwohner ärgern sich: In diesem Chemnitzer Ortsteil kommt die Post nur einmal pro Woche
Chemnitz - Im Chemnitzer Ortsteil Hutholz brodelt es: Die Anwohner sind verärgert, denn bei Postzulieferungen kommt es derzeit zu massiven Verspätungen. Zustellungen bleiben tagelang aus – und das sorgt für reichlich Frust. Was steckt hinter dem Lieferchaos im Stadtteil?

Anwohner Ulrich Hildebrandt (72), der sich für Hutholz einsetzt, ist auch persönlich von den Verspätungen betroffen. "Seit ungefähr zwei oder drei Wochen kommen meine Zeitschriften mit fast einer Woche Verzögerung an."
Auch Briefe erhalte er teilweise erst vier Tage später. "Die Post landet nur noch ein- oder zweimal in der Woche im Briefkasten. Ich habe den Paketzusteller heute wieder das erste Mal seit vergangenem Freitag angetroffen", so Hildebrandt weiter.
Das Postproblem betrifft offenbar Bewohner der gesamten Marie-Tilch-Straße. "Von dem Zusteller erfuhr ich, dass im Heckert-Gebiet Briefe und Pakete nur noch mit dem Auto und nicht wie früher mit dem Fahrrad ausgeliefert werden."
Auf TAG24-Nachfragen erklärte ein Paketbote: Weil das Heckert-Gebiet seit Mitte Juni "in Verbund gegangen ist", komme es zu den verspäteten Auslieferungen. Aufgrund des Paketvolumens sei eine pünktliche Belieferung für die Mitarbeiter aber kaum noch zu schaffen.



Ein Zusteller bringt Briefe sowie Pakete

Zum Hintergrund: Die Verbundzustellung ist eine Maßnahme der Deutschen Post, bei der ein einziger Zusteller sowohl Briefe als auch Pakete zustellt, anstatt dass es getrennte Zusteller für beide gibt.
Der Sprecher für Sachsen bei der Deutschen Post DHL in Berlin, Mattias Persson (50), bestätigt den Postärger im Heckert-Gebiet aufgrund der Verbundzustellung.
"Diese Umstellung ist angesichts sinkender Briefmengen sinnvoll und wesentlich effizienter, erfordert aber eine gewisse Einarbeitungszeit. Hinzu kamen Urlaubszeit und leider ein erhöhter Krankenstand, aber auch die extreme Hitze, was die Umstellung zusätzlich erschwert hat."
Die Herausforderungen seien aber inzwischen bewältigt. "Seit dem 7. Juli sind wir wieder rückstandsfrei unterwegs."
Titelfoto: Uwe Meinhold (3)