Arbeitslosigkeit in Sachsen nimmt dramatisch zu! "Ein Teil des Anstiegs macht uns Sorgen"

Chemnitz - Es sind alarmierende Zahlen: In Sachsen nimmt die Arbeitslosigkeit dramatisch zu! Im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es 9,4 Prozent mehr Arbeitslose im Freistaat. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) schlägt nun Alarm.

Sachsens Arbeitsagentur-Chef Klaus-Peter Hansen (60) ist wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit beunruhigt.
Sachsens Arbeitsagentur-Chef Klaus-Peter Hansen (60) ist wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit beunruhigt.  © dpa/Kristin Schmidt

Zwar stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um nur 0,2 Prozent, was durchaus saisonüblich ist.

Aber: "Ein Teil des Anstiegs macht uns Sorgen. Denn die unsichere Wirtschaftslage hinterlässt schon seit Monaten merkliche Spuren", schlägt BA-Chef Klaus-Peter Hansen (60) Alarm. Auch bis zum Jahresende würden sich die Zahlen nicht erholen, heißt es.

Das Problem: Inflation, hohe Energiepreise und ein schwacher Export setzen der Wirtschaft zu. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht daher derzeit von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts aus. Die Folge: steigende Arbeitslosenzahlen.

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Auch in Sachsen spiegelt sich das wider: Derzeit sind rund 135.000 Menschen (6,4 Prozent) arbeitslos gemeldet. Das sind etwa 11.600 mehr als vor einem Jahr - ein Anstieg von 9,4 Prozent.

Immer mehr Menschen in Sachsen melden sich arbeitslos.
Immer mehr Menschen in Sachsen melden sich arbeitslos.  © Uwe Meinhold

Chemnitz hat die meisten Arbeitslosen im Freistaat, der Erzgebirgskreis die wenigsten

In Chemnitz gibt's sachsenweit die meisten Arbeitslosen.
In Chemnitz gibt's sachsenweit die meisten Arbeitslosen.  © Kristin Schmidt

Die Stadt Chemnitz hat in Sachsen die höchste Arbeitslosenquote (8,9 Prozent) - hier sind rund 11.000 Menschen ohne Job. Auch diese Zahl stieg stark an - vor einem Jahr waren es 20 Prozent weniger (9173 Arbeitslose).

Wie die Agentur für Arbeit Chemnitz mitteilt, stieg die Arbeitslosen-Zahl vor allem bei jungen Chemnitzern im Alter von 15 bis 20 Jahren kräftig an.

Die gute Nachricht: Es gibt noch mehr als 440 Ausbildungsplätze in Chemnitz, die unbesetzt sind. "Die Chancen stehen auch jetzt noch gut, einen Lehrstellenvertrag zu unterzeichnen", sagt Daniel Börner, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Chemnitz.

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Übrigens: Am niedrigsten ist die Arbeitslosenquote im Erzgebirge mit fünf Prozent.

Titelfoto: Uwe Meinhold, dpa/Kristin Schmidt

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