Bahn, Auto, Rad: Wer kommt schneller zum Wasserschloss?
Chemnitz - Chemnitz testet den "mobilen Ernstfall": Wie kommt man am besten von A nach B?

Der Regionalverband vom Auto Club Europa (ACE) hat bei einer Mobi-Rallye Auto, Rad und Öffis ins Rennen geschickt. Der Check startete am Hauptbahnhof und führte etwa elf Kilometer bis zum Wasserschloss Klaffenbach.
Die Idee: Nicht auf dem Papier, sondern in der Praxis zeigen, wie effizient, günstig, klimafreundlich und komfortabel die verschiedenen Verkehrsmittel sind.
Christoph Beck (65, frischgebackener Rentner) aus Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) probierte den ÖPNV. "Für mich ist das fast Neuland. Mit Apps und Google Maps ist es heute einfach, aber analog war’s schwierig." Der Pflanzen-Experte hatte ohnehin aufs Auto verzichten müssen, das in der Werkstatt ist.
Jan Großer (76, Ex-Vermesser) aus Chemnitz setzte aufs Fahrrad. "Das ist für mich Genuss. Ruhig durchrollen, CO₂-Fußabdruck praktisch null. Regen hätte mich aber auch nicht gestört - Ausrüstung drauf und fertig.“
Wer hat am Ende die Nase vorne?

Lutz Meinhardt (52) aus Schöneck, ACE-Kreisvize und Kfz-Sachverständiger, nahm das Auto. "Ich will fair bleiben, alle Verkehrsregeln einhalten", sagte er vor dem Start. "Bin gespannt, ob ÖPNV oder Rad schneller sind. Baustellen könnten mir einen Strich durch die Rechnung machen."
Am Ende machte er doch das Rennen, aber: "Diesel und Stromer waren gleichzeitig als Schnellste am Ziel", bilanzierte Vereinssprecher Falk Hoffmann (37).
Die Rallye bewertete mehr als nur Geschwindigkeit. Zeitaufwand, Kosten pro Kilometer, CO₂-Ausstoß, Komfort und Sicherheit wurden verglichen.
Das ACE-Fazit: "In Chemnitz kommt man gut voran! ÖPNV und Radwege stimmen. Im Test mussten wir keine Baustellen umfahren und der Verkehrsfluss war top.“
Zum Sieger wurde unter den zugrunde gelegten Parametern das Rad gekürt.
Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg