Chaos-Strecke Chemnitz - Leipzig: Selbst der ADAC schimpft über den Zustand

Chemnitz/Leipzig - Nahezu täglich herrscht Fahrgast-Frust auf der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig: Überfüllte Züge, Ausfälle und Verspätungen sorgen immer wieder für Chaos. Selbst der ADAC schimpft.

Immer wieder kommt es zwischen Chemnitz und Leipzig zu massiven Problemen. Grund dafür ist unter anderem die eingleisige und nicht elektrifizierte Strecke.  © Sven Gleisberg

"Der derzeitige Zustand der Verbindung ist weder für Pendler noch für Unternehmen tragbar - wir brauchen dringend den Anschluss von Chemnitz an das ICE-Netz", kritisiert Ines Springer vom ADAC Sachsen.

Daher unterstützt der Auto-Club die Petition der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz, die sich an den Landtag richtet. Die Forderung: mehr Geld für die Elektrifizierung und den weitestgehend zweigleisigen Ausbau.

Nur so ließen sich die dringend nötigen Kapazitäten schaffen, heißt es. Der ADAC stimmt zu. "Ein leistungsfähiger Bahnanschluss ist eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, nachhaltige Mobilität und die Anbindung an überregionale Verkehrsnetze", so Springer.

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Die IHK verweise zu Recht auf die unzureichende Fernverkehrsanbindung, die nicht nur den Wirtschaftsstandort schwäche, sondern auch Fachkräfte abschrecken würde. Daher spricht der ADAC mit Blick auf die Petition von einem "starken Signal an die Landespolitik".

Bisher gab es knapp 5000 Unterschriften. Ziel sind 12.000. Die Petition findet Ihr auf openpetition.de.

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Ines Springer vom ADAC Sachsen unterstützt die Petition der IHK - die Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig müsse dringend ausgebaut werden.  © ADAC Sachsen / Jürgen Lösel
Ausfälle und Verspätungen sind beim RE6 leider keine Seltenheit.  © Sven Gleisberg

Steigende Baukosten und angespannte Haushaltslage könnten Ausbau verzögern

Die Züge sind teilweise so voll, dass Passagiere im Gang stehen müssen.  © Sven Gleisberg

Zwar ist die Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke bereits vorgesehen - doch steigende Baukosten und Haushaltsengpässe könnten das Projekt gefährden. Ohnehin soll der Bau erst 2032 abgeschlossen sein. Fehlt Geld, könnte sich der Bau weiter verzögern.

Um die Strecke zu stabilisieren, lässt die Mitteldeutsche Regiobahn derzeit zusätzliche Direktbusse fahren. Diese Maßnahme soll den stark frequentierten RE6 entlasten.

Künftig sollen zwischen Chemnitz und Leipzig hochmoderne Akku-Züge fahren. Die Auslieferung dieser Bahnen hatte sich allerdings immer wieder verschoben.

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