Chemnitz - Überfüllte Züge, defekte Loks und zahlreiche Verspätungen: Seit Monaten kommt es auf der Chaos-Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig immer wieder zu Problemen. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) setzte die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB, gehört zur Transdev-Gruppe) unter Druck - es sollte schnellstmöglich eine Lösung her. Nun reagiert die MRB, lässt ab sofort Ersatzbusse fahren.
Dem Verkehrsverbund platzte nun der Kragen! "Seit Ende März fährt Transdev mit verminderter Kapazität", klagt VMS-Chef Mathias Korda (46).
Der Grund: Wegen Abgasgerüchen der Lok ist derzeit jeweils ein Wagen gesperrt. Daher stehen statt 300 Sitzplätzen nur 223 zur Verfügung.
Aber: Im Verkehrsvertrag sind pro Fahrt 300 Sitzplätze vorgeschrieben. "Wir haben Transdev seither mehrfach aufgefordert, die aktuellen Probleme in Griff zu bekommen und den Verkehrsvertrag zu erfüllen. Es hat sich trotz Fristsetzung und Strafzahlungen nichts getan", erklärt Korda.
Aus diesem Grund machte der VMS nun ordentlich Druck, verlangte eine stabile Expressbuslinie im 30-Minuten-Takt - bis Mittwoch.
Jetzt reagiert die MRB. Das Verkehrsunternehmen lässt ab Montag Expressbusse von Chemnitz nach Leipzig fahren. Bis Dienstag fahren diese stündlich. Ab Mittwoch bis zum 28. Juni sollen die Busse im Halbstundentakt unterwegs sein. Die Abfahrten der Busse findet Ihr auf der Webseite der Mitteldeutschen Regiobahn.
Wichtig: Der Ersatzverkehr ist ohne Haltepunkte zwischen Chemnitz und Leipzig unterwegs. Wer in Burgstädt, Narsdorf, Geithain oder Bad Lausick aussteigen möchte, muss weiterhin den Zug nehmen.
VMS-Chef mit Knallhart-Analyse: "Können den Fahrgästen die Zustände nicht länger zumuten"
Eigentlich sollten zwischen Chemnitz und Leipzig schon längst moderne Akku-Züge unterwegs sein. Doch der Hersteller konnte diese noch nicht liefern.
Seit Ende 2024 setzt die MRB daher zur Überbrückung Doppelstockzüge ein - doch diese machen immer wieder Probleme.
VMS-Chef Korda hofft nun, dass die zusätzlichen Busverbindungen für mehr Stabilität sorgen. "Wir können den Fahrgästen die Zustände auf RE 6 nicht länger zumuten", so seine Knallhart-Analyse.