Chemnitz - Einsteigen, festhalten, Geduld mitbringen! Wer derzeit mit der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) in Westsachsen unterwegs ist, braucht vor allem eines: starke Nerven!
Denn die Strecke gleicht einem Flickenteppich aus Baustellen, Ersatzverkehren und Verspätungen. Besonders der RE6 macht seit Monaten Schlagzeilen - gerade wurde der Expressbus-Ersatz zwischen Leipzig und Chemnitz bis nächsten Dienstag verlängert.
Immerhin: Im Halbstundentakt düsen die Reisebusse ohne Zwischenhalt zwischen den Hauptbahnhöfen - 80 Minuten pro Strecke. Komfortabel? Geht so. Aber bequemer als der Doppelstock-Zug, bei dem wegen penetrantem Gestank der erste Waggon gesperrt bleiben muss.
Noch schlimmer trifft es Pendler auf der Linie RE3 (Hof - Dresden) und RB30 (Zwickau -Dresden): Wegen Bauarbeiten von DB InfraGO (bis 25. Juli) geht zwischen Chemnitz und Hohenstein-Ernstthal kaum noch was nach Plan.
"Die Maßnahmen umfassen Gleiserneuerungen, Schwellenauswechslungen sowie Brückenbauarbeiten", so ein Sprecher. "Es handelt sich dabei um sogenannte nicht-ausgeregelte Baumaßnahmen." Bedeutet: Die Strecke wird weiter bedient - nur eben langsamer. Bis zu 20 Minuten Verspätung sind die neue Normalität.
Ein genervter Stammfahrer: "Das geht seit Jahren so. Wenn ich einen Anschluss kriegen muss, kann ich es eigentlich gleich lassen. Und die Anzeigen? Die kann man in der Pfeife rauchen!" Die Schuld schiebt die MRB auf die Bahn: Für die Displays sei die DB Station&Service verantwortlich.