Chemnitz - Nach fast sieben Wochen Zwangspause freuten sich die Chemnitzer am Montag über die nächste Stufe der Lockerungen. 

Die Einkaufszentren mit all ihren Geschäften durften wieder öffnen. 

Auch Friseure, Kultureinrichtungen, Büchereien und Tierparks empfangen wieder Gäste und Kunden.

Und auch die Stadtverwaltung erweiterte ihre Erreichbarkeit.

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Und auch die Kinderspielplätze in der Stadt öffneten am Montag wieder für junge Besucher und ihre Eltern. Überall tobten Kinder auf Klettergerüsten, Schaukeln, Rutschen und Wippen.

Zu den ersten Anlaufstellen gehörte der Spielplatz am Bodelschwinghplatz (Kaßberg/Altendorf). Viele Eltern mit Nachwuchs nutzten die erste Gelegenheit nach den Corona-Schließungen, um sich gemeinsam an der frischen Luft zu bewegen. An die Abstandsregeln hielten sich die meisten. Auch an den "Bunten Gärten" an der Augustusburger Straße und am Johannisplatz war viel los. 

Nur die Hoteliers, Gastronome und auch Clubchefs in Chemnitz fragen sich: Und wann dürfen WIR öffnen?

Für Dirk Gust (51, "Ratsstube", "Ausspanne") ist die weitere Schließung der Gastronomie "eine Farce". Die angedachte Öffnung der Außenplätze sieht er als sinnlos an, eine mögliche Komplettöffnung nach Pfingsten komme zu spät. "Das ist eine Katastrophe für mich und meine 40 Mitarbeiter in Kurzarbeit." 

Hotels bleiben weiter geschlossen. Tino Eckhold (46) vom "Biendo" im Zentrum findet das "sehr schade", hat aber auch Verständnis dafür, dass die Politik nicht alles gleichzeitig freigeben kann. "Wir sind vorbereitet, um wieder öffnen zu können. Warten wir die weitere Entwicklung ab."

André Donath (55) hofft sehr, dass sein "Turmbrauhaus" am 15. Mai wieder aufmachen darf. "Beim Brauclub ist das noch unklar. Ich sage, dass Leben muss weitergehen. In Chemnitz gibt es seit Tagen fast keine Neuinfektionen mehr - mit welcher Begründung müssen wir geschlossen bleiben?"

Es bleibt abzuwarten, ab wann Gastronomie und Hotels wieder öffnen dürfen. Auch die erste Partynacht in den Clubs steht noch in den Sternen.

Nach fast sieben Wochen Zwangspause freuten sich die Chemnitzer am Montag über die nächste Stufe der Lockerungen. Die Einkaufszentren mit all ihren Geschäften durften wieder öffnen. Auch Friseure, Kultureinrichtungen, Büchereien und Tierparks empfangen wieder Gäste und Kunden. Doch die Hygiene-Regeln sind überall streng. Im Tierpark werden höchstens 270 Besucher eingelassen, bei Ikea sind 470 Kunden erlaubt, in der Bibliothek ist bei 130 Lesern dicht. Die Kunstsammlungen am Theaterplatz gestatten maximal drei bis fünf Besucher pro Raum. Die übrigen Museen dürfen wohl ab 19. Mai aufmachen.

Noch unklar ist, wann die Galeria Kaufhof ihre Türen wieder öffnen darf. 

Punkt 9 Uhr öffnete der Tierpark. Dutzende Chemnitzer waren zeitig da, ganz vorn Familie Tewes. Theresa (31) und Tobias (35) konnten es kaum erwarten, mit ihren Söhnen Theodor (2) und Jonathan (neun Monate) endlich wieder eine willkommene Abwechslung zu erleben. Theodor freute sich vor allem auf die "Flamingos! Und ganz viele Esel".

Mit Musik begrüßte die Stadtbibliothek ihre ersten Besucher. Für alle gilt ab sofort Korb- und Handschuhpflicht. Die angehende Erzieherin Susann Rink (30) interessierte sich für Fachbücher über Kinderspiele, um die Kleinen sinnvoll beschäftigen zu können. Lidia Keck (64) besorgte Bücher für ihre Enkel: "Sie warten ungeduldig auf neuen Lesestoff."

Erster "Gast" in den Kunstsammlungen war Bürgermeister Ralph Burghart (49, CDU), der sich bei Generaldirektor Frederic Bußmann (45) über das Hygienekonzept informierte. Hans (77) und Karin Schneider (74) lobten als zahlende Besucher die Rückkehr der Kultur, denn: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein." 

Einkaufszentren und Möbelhäuser haben nun wieder auf. Große Mode- und Elektronikläden minimierten sich mit Flatterband auf 800 Quadratmeter. David Schwabe (34) ging direkt zu Saturn im Roten Turm: "Endlich kann ich meiner Frau die gewünschte Küchenmaschine kaufen."