Chemnitz hat endlich seine erste internationale Schule
Chemnitz - Schon jetzt flitzen Schüler durch die Gänge, am gestrigen Donnerstag wurde das Gebäude festlich eingeweiht: Mit dem "Internationalen Stefan-Heym-Gymnasium" in der Seumestraße hat Chemnitz seine erste internationale Schule. In den kommenden Jahren soll die Schule kontinuierlich wachsen, in den Pausen und im Alltag unterhalten sich Lehrer und Schüler auf Englisch.
Was unterscheidet eine internationale Schule von einer normalen?
"Es ist die Weltoffenheit in Verbindung mit der Tatsache, dass Schüler hier auf Deutsch unterrichtet werden, aber sich im Schulalltag auf Englisch unterhalten wird. Somit wird auch versucht, Konflikte zu lösen", erklärt die Geschäftsführerin des Schulträgers F+U Sachsen, Kathleen Meinhold (43).
Zudem kann neben dem deutschen Abitur an der Schule auch das International Baccalaureate erworben werden - ein Abitur, das weltweit anerkannt wird. 16 Schüler befinden sich in der fünften und bislang einzigen Klasse des Gymnasiums. Sie kamen im vergangenen Sommer an die Schule und werden in sieben Jahren die ältesten Schüler sein.
Denn: Mit jedem Jahr kommen zwei neue fünfte Klassen hinzu, sodass jede Jahrgangsstufe aus zwei Klassen besteht.
Ukrainische Abiturienten lernen an Schule
In den Jahren 2014 und 2015 gab es schon einmal einen Plan, mit der "International Saxony School" eine internationale Einrichtung in Chemnitz zu etablieren. Dieser Plan scheiterte jedoch an der Finanzierung.
Der Neubau der vierstöckigen Schule, der sich im Gebäude der ehemaligen Papier- und Kartonagenfabrik "Robert Winckler" befindet, kostete circa fünf Millionen Euro.
Neben den Fünftklässlern lernen laut Schulleiter Ingo Gebhardt (42) im zweiten Stock vier Klassen mit ukrainischen Abiturienten, die durch den Krieg nach Deutschland kamen.
Sie machten in der Ukraine ihr Abitur und bereiten sich nun auf die Feststellungsprüfung vor, damit ihr Abitur auch in Deutschland anerkannt und ihnen den Hochschulzugang ermöglicht wird.
Titelfoto: Uwe Meinhold