Chemnitz-Kaßberg: Hier könnt Ihr jetzt Fahrräder statt Autos parken

Chemnitz - Vor wenigen Tagen tauchten neu installierte "Bügel" in der Leonhardtstraße auf dem Chemnitzer Kaßberg auf. Und mit ihnen auch Fragen bei den Chemnitzern.

Fünf neue Fahrradbügel wurden in der Leonhardtstraße auf dem Kaßberg angebracht.
Fünf neue Fahrradbügel wurden in der Leonhardtstraße auf dem Kaßberg angebracht.  © Maik Börner

An der Ecke zur Barbarossastraße sind sogenannte "Fahrradbügel" installiert worden. Das warf Fragen auf und die neuen Teile wurden auf Facebook heiß diskutiert.

Manche wussten nicht, worum es sich bei den "Neuinstallationen" handelt. Antworten gab es einige, vor allem sehr kreative: "Da kannst du dein Pferd anbinden", "Für Eselkarren, da kannst du dann deine Futtermöhren anhängen. Natürlich nur in der Zeit wo du in der Stadt dein Elektroauto lädst" oder auch "Das ist ein Geländer zum festhalten, wenn man zuviel gesoffen hat, sehr gute Idee". (Rechtschreibung und Grammatik übernommen)

Andere wiederum machen auf die so schon herrschende Parkplatznot in dem Stadtteil aufmerksam: "Wenn ich diesen Scheiß sehe, vor allem auf dem Kaßberg, empfinde ich das einzig und allein als grüne Schikane gegenüber Autofahren. Wie vieles in dieser Stadt....".

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Ein anderer Nutzer zweifelte an, dass die Bügel überhaupt genutzt werden: "Im Ernst bin gespannt ob jemand so mutig ist sein Fahrrad dort stehen zu lassen. Tut mir für die Anwohner mit Auto echt leid. Die Dinger brauch dort keiner."(Rechtschreibung und Grammatik übernommen)

Radfahren soll durch Abstellanlagen für die Chemnitzer attraktiver gestaltet werden

Für die neuen Fahrrad-Stellplätze mussten drei Parkplätze für Autos auf dem Kaßberg weichen.
Für die neuen Fahrrad-Stellplätze mussten drei Parkplätze für Autos auf dem Kaßberg weichen.  © Maik Börner

Andere hatten auch die Idee, dass es vielleicht Abstellplätze für E-Scooter oder aber auch Parksperren sein könnten. Einige Chemnitzer wussten aber direkt, dass es sich hier einfach um ganz normale Parkplätze für Fahrräder handelt.

Die fünf Fahrradbügel wurden laut Stadt am Straßenrand so angeordnet, dass bis zu zehn "normale" Fahrräder, aber auch jeweils einseitig Lastenfahrräder und Fahrradanhänger bequem abgestellt und auch sicher angeschlossen werden können.

"Mit dieser Maßnahme reagierte die Stadt Chemnitz auf zunehmende Forderungen aus Teilen der Stadtgesellschaft, Radabstellanlagen im öffentlichen Raum und insbesondere im Bereich von Wohnquartieren zu schaffen", heißt es weiter aus dem Rathaus auf Nachfrage von TAG24.

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Durch diese Abstellanlagen an Start- und Zielorten soll das Radfahren für die Chemnitzer noch attraktiver gestaltet werden.

An der Leonhardtstraße mussten für die Fahrradbügel drei Auto-Stellplätze weichen: "Nach Abwägung der unterschiedlichen Interessen wurde ein Wegfall von drei Pkw-Stellplätzen für zehn Radabstellplätze als angemessen erachtet", so die Stadt. Auf den Gehweg konnten die Bügel nicht, weil dadurch die Fußgänger eingeschränkt und auch die Sicht für Verkehrsteilnehmer beim Einbiegen in die Leonhardtstraße verschlechtert worden wären. Auch der unterirdische Leitungsbestand beschränkte die möglichen Standorte.

Diese öffentlichen Radabstellanlagen werden bereits seit vielen Jahren bei Straßen- und/oder Kreuzungsbaumaßnahmen realisiert und es sind laut Stadt auch in Zukunft weitere geplant.

Titelfoto: Maik Börner

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