Chemnitz-Klaffenbach möbelt sein Sühnekreuz auf
Chemnitz - Geschichte als Treffpunkt bietet der Chemnitzer Ortsteil Klaffenbach. Das Sühnekreuz oder St.-Arno-Kreuz neben der Grundschule wird gerade aufgearbeitet und steht bald frisch saniert in einer neu gestalteten Anlage.
"Wir haben lange dafür gearbeitet", sagt Ortsvorsteher Andreas Stoppke (64, Freie Wähler Klaffenbach). "Für viele Bürger ist das Denkmal bedeutsam."
Deshalb wird nach Ostern das Umfeld aufgearbeitet. Kleiner Park mit Bank, gestutzte Bäume und eine Infotafel vom örtlichen Geschichtsverein sollen zum Studieren und Sinnieren einladen.
Die Überlieferung, das Kreuz erinnere an Bischof Arn, der dort 892 von heidnischen Sorben niedergemetzelt worden sei, weist Heimatforscher Thomas Schuler (79) zurück: "Aber wegen der Sage gibt es den St.-Arno-Weg."
In Wahrheit handele es sich um ein Sühnekreuz aus dem 13./14. Jahrhundert - als es Klaffenbach schon gab (ältester Nachweis aus dem Jahr 1209). Die Kreuze waren im Mittelalter üblich, wenn jemand zu Unrecht totgeschlagen wurde. Der Täter muss wohlhabend oder adlig gewesen sein. Die Tatwaffe ist auf dem Sandstein-Kreuz verewigt - ein Schwert.
Das Sühnekreuz wurde um 1900 in der Hauptstraße gefunden und am jetzigen Standort aufgestellt. Laut einer Sage seien dort Irrlichter gesehen worden.
Thomas Schuler schmunzelt: "Das Kreuz sollte auch verhindern, dass die Seele des Getöteten umgeht. Wenn sie doch ein wenig umherschweift, kommen die Irrlichter und bringen Unruhe."
Titelfoto: Ortschaftsrat Klaffenbach, Maik Börner