Geplanter Solarpark Chemnitz: Das sagen Rathaus und eins energie
Chemnitz - Erst mit geplant, dann abgesprungen: eins energie hat eine Beteiligung am umstrittenen Solarpark in Chemnitz-Glösa zurückgewiesen.

"Seit Mitte 2023 sind wir nicht mehr Teil der Planungen und haben keine Kenntnisse über den aktuellen Stand", erklärt Unternehmenssprecherin Cindy Haase (45) auf TAG24-Anfrage.
Zu den Gründen für den Rückzug schweigt sich eins aus. Noch 2023 hatte der kommunale Versorger öffentlich großflächige Photovoltaik-Projekte entlang der Autobahn angekündigt - darunter Glösa.
Ein Münchener Investor plant weiterhin direkt neben einer Eigenheimsiedlung gegen den Widerstand der Anwohner einen riesigen Photovoltaik-Park. Die Baugenehmigung war bereits am 18. Juni 2024 erteilt worden.
Öffentlich gemacht wurde sie aber erst am 8. Mai 2025 - fast ein Jahr später. Mit Blick auf die massive Kritik der Anwohner an der zu späten Information sieht das Rathaus keine Versäumnisse.
Auf TAG24-Anfrage rechtfertigt die Stadt das Vorgehen mit formalen Gründen: Da der Bauherr im Antrag keine konkreten Nachbarn angegeben habe, habe man die Genehmigung nicht persönlich zugestellt. Eine eigene Adressrecherche sei bei der Vielzahl an Bauanträgen nicht leistbar, heißt es.

Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) hatte die nachträgliche Bekanntmachung im Amtsblatt persönlich beauftragt, um "auch den übrigen Anliegern einen Rechtsbehelf zu ermöglichen". Das Grundstück gehört einem privaten Eigentümer – die Stadt sei am Verkauf oder an Pachtverträgen nicht beteiligt gewesen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt (2)