Chemnitz: Stadt und Bauherr retten dieses Denkmal-Haus am Brühl
Chemnitz - Treffpunkt Kleinod: Stadt Chemnitz, Agentur StadtWohnen und Bauträger Michael Golz stellten am gestrigen Mittwochvormittag ein saniertes Denkmal-Haus am Brühl vor. Nach langem Kampf glänzt das Haus schöner als zur Eröffnung 1890. Dabei schienen seine Tage gezählt.
Es geht um die Blankenauer Straße 2. Im Krieg von einer Bombe getroffen, notsaniert, ab Mitte der 90er leer stehend, mit kaputtem Dach, eingestürzten Decken und Besitzern, die sich nicht kümmerten - bei so viel Hausschwamm hätte keiner einen Pfifferling für das Gebäude gegeben.
Bis auf die Denkmalschutzbehörde der Stadt. Sie setzte das Gebäude notdürftig instand. Weil der Besitzer diese Rechnung nicht bezahlte, wurde das Gebäude zwangsversteigert - sogar zweimal. Am Ende (2017) kostete die Bruchbude 85.000 Euro.
Bauträger Michael Golz (58) aus Leipzig stemmte die Mammutaufgabe. Das Treppenhaus war vierfach übermalt - Golz kratzte alle Schichten ab, sorgte für alten Charme samt historischer Lampen, brachte das Haus und die fünf großen Wohnungen in Ordnung. 2020 verkaufte der Bauträger das sanierte Wohnhaus für 2,15 Millionen Euro.
Vier Wohnungen sind belegt, für die letzten vier Räume gibt es Interessenten. Acht Euro kostet der Quadratmeter kalt - dafür gibt es sogar Wandtresor, Bluetooth-Lautsprecher und TV im Bad.
Denkmalschützerin Cathrin Fuchs (61) ist begeistert: "Das Haus von bedeutendem Denkmalwert ist gerettet. Es steht auch wegen des Bombenschadens für die Chemnitzer Geschichte."
Titelfoto: Uwe Meinhold