Petition beschäftigt den Stadtrat: Wird Chemnitz "Universitätsstadt"?
Chemnitz - Auch wenn die TU Chemnitz zuletzt wieder steigende Erstsemester-Zahlen vermelden konnte, bleibt das studentische Leben im Alltag der Stadt oft unauffällig. Eine Petition fordert deshalb, Chemnitz künftig als "Universitätsstadt" zu bezeichnen.
Die Initiatoren sehen darin eine Chance, die historische und gegenwärtige Bedeutung der TU stärker in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. "Darüber hinaus würde mit diesem Titel auch bundesweit ein Zeichen gesetzt", heißt es in der Petition.
OB Sven Schulze (54, SPD) erscheint die Bezeichnung 'Universitätsstadt Chemnitz' nicht zielführend, "da sie Erwartungen an ein stark studentisch geprägtes Stadtbild wecken könnte, die im Fall von Chemnitz nicht in vollem Umfang zutreffen".
Er verweist darauf, dass die TU zwar eine leistungsstarke Universität mit rund 8000 Studierenden sei, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung aber vergleichsweise gering ausfalle.
Während in klassischen Universitätsstädten Studenten 20 bis 30 Prozent der Einwohner ausmachen, sind es in Chemnitz nur rund drei Prozent.
CDU-Fraktions-Chef für den Titel "Universitätsstadt"
"Mit dem Kulturhauptstadt-Titel sind wir gut aufgestellt", ergänzt SPD-Kollegin Jacqueline Drechsler (49) gegenüber TAG24. Ein weiterer Titel sei nicht nötig.
CDU-Fraktions-Chef Tino Fritzsche (64) hält dagegen: "Grundsätzlich tut Chemnitz jede Idee gut, die die Stadt positiv in die öffentliche Wahrnehmung rückt."
Auf TAG24-Nachfrage erklärt die Uni: "Die TU Chemnitz würde eine Benennung als 'Universitätsstadt' vor dem Hintergrund der Sichtbarmachung der Universität nach außen grundsätzlich sehr begrüßen."
Die Entscheidung liege jedoch allein bei der Stadt. Am kommenden Mittwoch steht die Petition auf der Tagesordnung im Stadtrat.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, Petra Hornig

