Traditionelle Krippenspiele zu Heiligabend? Kirchen warten auf Zeichen von oben
Chemnitz - In den Kirchen in Chemnitz laufen die Vorbereitungen für Weihnachten auf Hochtouren. Doch niemand weiß, was letztlich möglich sein wird. Gottesdienste sind unter Auflagen geplant. Mit traditionellen Krippenspielen aber rechnen die wenigsten.

"Wir gehen davon aus, dass die Gottesdienste möglich sein werden", sagt Stefan Schulze (68), Vorstandsvorsitzender der St.-Petri-Schloßkirchgemeinde. Die Besucher müssen vorher Karten reservieren, per E-Mail oder telefonisch.
Ein klassisches Krippenspiel ist unter Corona-Auflagen nicht möglich. Aber die Gemeinde probt bereits eine Aufführung mit Abstandsregeln.
"Es wird mehr eine Lesung der Weihnachtsgeschichte sein, denn die Spielenden können sich nicht nahe kommen", sagt Schulze.
Auch die katholische Pfarrei sucht neue Formen: "In der Basteikirche wollen wir zwei Krippenandachten machen", sagt Propst Benno Schäffel (53). "Für die St. Joseph-Kirche gibt es die Idee, das Spiel ins Freie zu verlegen."
Doch die Proben wären - wenn überhaupt - erst ab Dezember möglich. "Daher können wir keine großen Schauspiele auf die Bühne bringen."
Michael Stutzig (52), Pfarrer der St. Antonius-Kirche, wartet noch ab: "Im Moment geht gar nichts. Aber falls im Dezember Proben möglich sind, wird es ein Krippenspiel geben."


Falls die Beschränkungen aber noch strenger werden sollten, könnten selbst die Gottesdienste ausfallen. Schäffel denkt bereits über Andachten per Zoom oder kleine Zusammenkünfte im Freien nach.
Titelfoto: Sebastian Pfüller