Chemnitz vermüllt: Abfall-Ärger am neuen Wetterpilz, Zahl der Anzeigen steigt

Chemnitz - Chemnitz hat ein Müllproblem. Trotz der Möglichkeit, ausgediente und kaputte Dinge kostenlos in Wertstoffhöfen oder über den Sperrmüll-Service zu entsorgen, liegt weggeworfener Abfall auf Grünflächen, Brachen oder wird an Altkleider- und Glascontainern deponiert. Sogar der neue Höhenwanderweg wurde jetzt von Mülltouristen heimgesucht.

Im Mängelmelder der Stadt ist die jüngste Müllablagerung per Foto dokumentiert.
Im Mängelmelder der Stadt ist die jüngste Müllablagerung per Foto dokumentiert.  © Screenshot/Stadt Chemnitz

Haushaltsgegenstände, Bücher, Lebensmittelreste, ein alter Tresor - ein buntes Sammelsurium bedeckte die Fläche rund um den Wetterpilz auf dem Pfarrhübel.

"Eine Riesensauerei, diesen schönen Aussichtspunkt so zu verschandeln", schimpft Matthias Eberlein (56) von der Bürgerplattform Südost. "Für dieses Projekt haben sich Dutzende Leute ehrenamtlich engagiert."

Der Höhenwanderweg wurde als KuHa-Projekt im September 2024 eingeweiht und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Er führt auf 18 Kilometern von Adelsberg nach Harthau.

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Entsprechend groß war auch die Empörung von Chemnitzern, die bei einem Ausflug auf die wilde Halde trafen: Im Mängelmelder der Stadt Chemnitz hagelte es Anzeigen. Das Grünflächenamt reagierte umgehend: Einen Tag später war der Platz am Wetterpilz wieder sauber.

Nach der Blitz-Reinigung präsentiert sich der Wetterpilz in Harthau wieder einladend.
Nach der Blitz-Reinigung präsentiert sich der Wetterpilz in Harthau wieder einladend.  © Kristin Schmidt
Matthias Eberlein (56) und Grit Freitag gehören zu den Initiatoren des neuen Höhenwanderwegs.
Matthias Eberlein (56) und Grit Freitag gehören zu den Initiatoren des neuen Höhenwanderwegs.  © Andreas Seidel

Müllkosten vom Vorjahr bereits im Oktober deutlich überschritten

Im Mängelmelder wird die Kategorie für illegale Müllablagerungen mit Abstand am meisten genutzt.
Im Mängelmelder wird die Kategorie für illegale Müllablagerungen mit Abstand am meisten genutzt.  © Screenshot/Stadt Chemnitz

Das allgemeine Müllproblem bleibt: "Die Anzahl gemeldeter illegaler Müllentsorgungen ist deutlich gestiegen. Aktuell liegen dem Umweltamt 830 Fälle vor", so eine Stadtsprecherin. Im gesamten Jahr 2024 waren es 670 gewesen.

Häufig wird der ASR mit der Beräumung beauftragt. "In Abhängigkeit von Art und Menge werden diese Aufträge den Teams nahezu täglich und logistisch sinnvoll zugeordnet", so ASR-Sprecherin Beate Bodnár.

"Im Jahr 2024 entstanden dadurch rund 60.000 Euro zusätzliche Kosten. In diesem Jahr haben wir diese Summe im Monat Oktober bereits deutlich überschritten."

Titelfoto: Screenshot/Stadt Chemnitz

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