Dieser Teich in Chemnitz wächst immer mehr zu: Warum kümmert sich niemand?
Chemnitz - Er ist ein Sinnbild dafür, wie schlecht es um viele Chemnitzer Teiche steht: Der kleine Teich an der Helbersdorfer Straße wurde erst vor Kurzem entschlammt, jetzt wächst er schon wieder zu. Die Stadt weiß das - und sie kann nichts tun.
                                                                                                            
    
            Bürgermeister Thomas Kütter (49, parteilos) bestätigt in der Antwort auf eine AfD-Ratsanfrage: "Der Zustand des Teiches ist bekannt." Doch auf schnelle Hilfe darf niemand hoffen.
"Für regelmäßige Teichpflege stehen derzeit weder ausreichend Personal noch finanzielle Mittel zur Verfügung." Heißt im Klartext: keine Nacharbeiten, kein neuer Einsatz. Der Bewuchs sei kein Fehler der Baufirma, sondern das natürliche Ergebnis von Pflanzenresten, die nach der Entschlammung wieder austreiben.
Kütter verweist auf das Jahr 2020: Schon vor fünf Jahren hatte Alt-Baubürgermeister Miko Runkel (63) auf Anfrage von Grünen-Stadträtin Christin Furtenbacher (40) festgestellt: "Chemnitz hat 270 Teiche, davon 159 kommunale. Viele leiden unter verschlammten Abläufen, undichten Dämmen und sinkenden Wasserständen." Zwei Drittel davon seien "in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand".
Daran hat sich offenbar bis heute nichts geändert. Experten schätzen, dass es 50 Jahre und länger dauern wird, bis alle Gewässer wiederhergestellt sind.
                                                                                                            
    
            
                                                                                                            
    
            Der Helbersdorfer Teich steht also exemplarisch für ein großes Problem. Kütter formuliert es nüchtern: "Wir wissen um das Problem, aber es reiht sich in einen riesigen Sanierungsstau ein."
Titelfoto: Ralph Kunz
