Chemnitzer Bahnunterführung säuft immer wieder ab: Wer löst das Problem?
Chemnitz - Wenn es richtig schüttet, säuft die Bahnunterführung auf der Jagdschänkenstraße in Chemnitz regelmäßig ab. Eine Riesenpfütze bildet sich und ein Durchkommen ist nahezu unmöglich. Was macht die Stadt dagegen?

Erst am Dienstag war’s wieder der Fall. Ein kurzes, aber heftiges Unwetter verwandelte die Unterführung in ein kleines Binnenmeer. Mehrere Fahrzeuge kämpften sich durch die Wassermassen, teils vergeblich. Manche verloren ihre Kennzeichen auf dem Weg durch den See.
Zudem kam es zu Verkehrsbehinderungen im Busverkehr. Auf der CVAG-Linie 43 ging kurzzeitig nichts mehr. Die Feuerwehr rückte an, um verstopfte Gullys zu reinigen.
2024 ein ähnliches Bild: Die Bahnunterführung lief bei einem Unwetter im August voll und musste gesperrt werden. Auch hier eilte die Feuerwehr herbei und öffnete die Gullydeckel. Doch das allein hilft offenbar nicht.
Anwohnerin Isa Herklotz (81) beobachtet das Chaos seit Jahren. "Wenn ein Unwetter kommt, steht hier sofort alles unter Wasser. Das ist jedes Mal dasselbe." Seit Jahren seien die Probleme bekannt. Seit 25 Jahren wohnt sie hier und kann den Zeitpunkt der nächsten Flut fast genau vorhersagen.
"Da müsste endlich mal was gemacht werden", sagt die 81-Jährige.



Sind die Entwässerungskanäle mit den heftigen Regenfällen überfordert?

Der Stadt ist das Problem bekannt. Defekte oder verstopfte Gullydeckel seien aber nicht das Problem.
"Die betroffenen Abläufe und Anschlussleitungen wurden erst dieses Jahr durch das Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Chemnitz erneuert", erklärt eine Stadtsprecherin.
Vielmehr wird vermutet, dass die Entwässerungskanäle mit den heftigen Regenmassen überfordert oder sogar beschädigt sind. Hierfür ist der Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz beziehungsweise eins-Tochter inetz verantwortlich.
Untersuchungen dazu seien bereits im Gange, allerdings noch nicht abgeschlossen und ausgewertet, heißt es.
Titelfoto: Bildmontage: André März (2)