Chemnitz - Von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung bei Rotterdam (Niederlande): Der Chemnitzer Joseph Heß (34) will im Sommer durch den Rhein schwimmen - als erst vierter Mensch überhaupt. Der TU-Doktorand plant, in einem Monat eine Strecke von mehr als 1200 Kilometern im Wasser zurückzulegen. Es ist nicht sein erstes verrücktes Projekt dieser Art.

So durchschwamm Joseph Heß 2016 die Straße von Gibraltar, 2017 die Drei-Länder-Querung des Bodensees sowie die Elbe von Bad Schandau bis Hamburg. Seine Leidenschaft für den Wassersport entdeckte der gebürtige Berliner bei einem 24-Stunden-Schwimmen in Spremberg (Brandenburg). "Da bin ich aus dem Stegreif auf dem Treppchen gelandet."

Seine bisher größte Tortur war das Elbeschwimmen (rund 600 Kilometer). "Von Schürfwunden über Belastungserscheinungen und Infekte durch das schmutzige Wasser war alles dabei."

Dennoch will sich der Extremsportler, der hauptberuflich Start-ups an der TU betreut, mit dem Rhein mehr als das Doppelte der damaligen Strecke zumuten.

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"Es ist für mich ein Stück Selbstverwirklichung. Ursprünglich wollte ich zwei Monate am Stück durch die Donau schwimmen. Das wäre meiner Frau zu lang gewesen."

25 Etappen sind im Juni geplant. "Ich werde jeden Tag zwischen acht und zehn Stunden im Wasser sein, jede halbe Stunde an einem Boot etwas trinken und eine Mittagspause einlegen." Der gefährlichste Abschnitt komme gleich am Anfang. "Der Rhein ist vor dem Bodensee ein Gebirgsfluss: sehr kalt mit nur 8 Grad, im oberen Teil gibt es Wildwasser. Ein Kanute wird mich durch die Stromschnellen lotsen."

Für die Sicherheit kommt auch ein fünfköpfiges Team, unter anderem mit Motorboot, mit. Studierende der Hochschule Mittweida sollen Videos von der Aktion drehen. Außerdem wird das Projekt wissenschaftlich begleitet. Joseph Heß rechnet mit Gesamtkosten von etwa 35.000 Euro - mitfinanziert durch Sponsoren. Weitere Informationen gibt es unter www.rheinschwimmer.de.