Chemnitzer zeigt: So sahen unsere Stadtbusse früher aus

Chemnitz - Heiner Matthes (82) kennt die Chemnitzer Nahverkehrsgeschichte wie kein anderer. Der ehemalige Straßenbahnfahrer war fast 40 Jahre lang in leitender Funktion bei den Chemnitzer Verkehrsbetrieben (CVAG) tätig. Nun blickt er in einem Bildband zurück auf die Anfangsjahre des Chemnitzer Nahverkehrs.

Heiner Matthes (82), hier in einer alten Tatra-Straßenbahn, kennt die Chemnitzer Nahverkehrsgeschichte so gut wie kein anderer. Er zeigt in einem Buch historische Bilder von Stadtbussen in Chemnitz.
Heiner Matthes (82), hier in einer alten Tatra-Straßenbahn, kennt die Chemnitzer Nahverkehrsgeschichte so gut wie kein anderer. Er zeigt in einem Buch historische Bilder von Stadtbussen in Chemnitz.  © Sven Gleisberg

Der Chemnitzer präsentiert in seinem neuen Bildband rund 200 meist unveröffentlichte Bilder und Dokumente, die die Vergangenheit und Gegenwart der Stadtbusse in Chemnitz präsentieren.

Dabei durchläuft der Leser eine Zeitreise: von der ersten Autolinie 1922, der drastischen Einschränkung der Fahrpläne in der Kriegs- und Nachkriegszeit bis hin zum Aufschwung in den 70er-Jahren. Seither kamen immer wieder neue Busse hinzu, die Wiedervereinigung brachte weitere, modernere Fahrzeuge.

Interessant: Die Anfänge des Chemnitzer Busverkehrs waren bescheiden. Viele setzten weiterhin auf die Straßenbahn, konnten dem Bus zunächst wenig abgewinnen. Das änderte sich mit der Zeit.

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Denn: "Im Gegensatz zur Straßenbahn besitzt das Verkehrsmittel Omnibus die Eigenheit und zugleich den Vorteil, in seiner Linienführung anpassungsfähig zu sein", schreibt der ÖPNV-Experte in seinem Buch.

1922 startete der Busverkehr in Chemnitz, musste aber nach drei Monaten wieder eingestellt werden

Ein Bus aus DDR-Zeiten steht an der Endstelle August-Bebel-Platz in Chemnitz-Einsiedel. Wann genau das Foto aufgenommen wurde, ist nicht bekannt - vermutlich aber kurz nach der Wende.
Ein Bus aus DDR-Zeiten steht an der Endstelle August-Bebel-Platz in Chemnitz-Einsiedel. Wann genau das Foto aufgenommen wurde, ist nicht bekannt - vermutlich aber kurz nach der Wende.  © Heiner Matthes

Die erste wirkliche Bus-Linie wurde am 1. Februar 1922 in Betrieb genommen. Doch bereits nach drei Monaten wurde die Linie wieder eingestellt - zu unrentabel. 1926 wagte man einen neuen Versuch. Diesmal wurde das Angebot deutlich besser angenommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Linienverkehr nahezu zum Erliegen. Erst 1950 blühte der Stadtbusverkehr wieder auf.

In der DDR boomte der Busbetrieb. Auch heute ist der Bus einer der bedeutendsten Fortbewegungsmittel in Chemnitz.

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Daher schaut Heiner Matthes auch auf die heutigen Busse und Linien. Vor allem die Ringbus-Linie fasziniert den Verkehrs-Experten. Mit ihr kann die Stadt ganz entspannt besichtigt werden, vorbei am historischen Kaßberg, dem Schloßteich, dem Sonnenberg bis hin zum Uni-Campus. Eine detaillierte Beschreibung des Linienverlaufes ist ebenfalls im Buch enthalten.

Das Buch "Omnibusverkehr in Chemnitz. Die Geschichte der Stadtlinien und Fahrzeuge von 1922 bis heute" gibt's ab sofort online und im Handel.
Das Buch "Omnibusverkehr in Chemnitz. Die Geschichte der Stadtlinien und Fahrzeuge von 1922 bis heute" gibt's ab sofort online und im Handel.  © PR/Sutton Verlag

Wer mehr über die bewegende Geschichte des Chemnitzer Nahverkehrs und historische Bilder sehen möchte, der kann sich den neuen Bildband "Omnibusverkehr in Chemnitz: Die Geschichte der Stadtlinien und Fahrzeuge von 1922 bis heute" für 22,99 Euro kaufen. Das Buch gibt's online und im Handel.

Titelfoto: Sven Gleisberg, Heiner Matthes

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