Darum wird die Zwickauer doch nicht zur Spielstraße
Chemnitz - Kinder bauen, klettern, toben: Vom 22. bis 26. Oktober ist die KuHa Gastgeberin für den deutschen Spielmobilkongress und das traditionelle Spielmobilfest. Doch schon im Vorfeld zieht die erste dunkle Wolke über dem Event auf. Eine Idee mit großer Symbolwirkung ist geplatzt.

"Unser Plan war, die Zwickauer Straße zwischen dem Garagencampus und der 'Fabrik' für einen Tag zur temporären Spielstraße zu machen", sagt Christian Päutz (41), Geschäftsführer der Kindervereinigung Sachsen.
Damit sollte die Sichtbarkeit von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum betont werden - mitten auf einer viel befahrenen Chemnitzer Hauptstraße.
Doch daraus wird nichts. Das Rathaus weist jede Verantwortung dafür von sich: "Weder wurde seitens der Stadt Chemnitz eine Genehmigung nicht erteilt noch eine Untersagung verfügt."
Die Verantwortung liege beim Rettungszweckverband, der eine freie Durchfahrt für Notfälle verlangt habe. Wenn die Rettungswagen über die Neefestraße ausweichen müssten, könnten die gesetzlich vorgegebenen Rettungszeiten nicht eingehalten werden.
Spielmobilfest am 26. Oktober soll ein kraftvolles Signal senden



Christian Päutz zeigt sich enttäuscht, betont aber: "Ich habe Verständnis dafür. Der Kompromiss, eine Parallelstraße irgendwo abseits, hätte nicht die Wirkung. Die geplante Symbolik, Kindern den öffentlichen Raum buchstäblich freizuräumen, muss nun auf dem Hof des Garagencampus stattfinden."
Trotzdem soll das Spielmobilfest am 26. Oktober ein kraftvolles Signal senden: Neben einer Escape-Tram zum Thema Kinderrechte gibt es Workshops, Kreativstationen, Bewegungsspiele und eine große Tobe-Arena.
Der Spielmobilkongress selbst befasst sich mit der Wahrnehmung und Umsetzung von Kinderrechten in Deutschland.
Titelfoto: Montage: Kristin Schmidt, Ralph Kunz