Chemnitz - Wer in Draisdorf wohnt, schaut am Wochenende in die Röhre: Schon seit 1. April fährt kein Bus mehr durch den Ortsteil im Chemnitzer Norden - und das bleibt auch so.

Die Linie 637 wurde gekappt, weil das Verkehrsunternehmen Regiobus seinen Fahrplan geändert hat. Zur besseren Auslastung, heißt es.

Das Rathaus legte nach eigener Aussage schon im Februar Widerspruch ein - der aber sei ignoriert worden.

"Die Wirtschaftlichkeit wiegt schwerer als die Bedienlücke", heißt es aus dem Rathaus.

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Bedeutet: Ohne Auto kommt man in Draisdorf nicht weit.

Einzige Alternative zum teuren Taxi: Wer gut zu Fuß ist, kann zur Haltestelle Wittgensdorf an der Chemnitztalstraße laufen - dort verkehrt die Linie 46 stündlich auf Bestellung. Für ältere Menschen oder Familien mit Kindern dürfte das kaum machbar sein.

Stadtrat André Dobrig (39, Linke) ist sauer: "Wieder mal wird ein ganzer Stadtteil im Namen der Wirtschaftlichkeit abgehängt." Für ihn ist klar: "ÖPNV ist kein Luxus, sondern Grundversorgung - auch am Wochenende."

Laut Stadt soll das Thema in der nächsten Fortschreibung des Nahverkehrsplans diskutiert werden. Wann das passiert? Unklar.