Diese Geschichte steckt hinter diesem Gedenkstein in Chemnitz
Chemnitz - Rätsel an der Chemnitz: Am Rande des Radwegs im Ortsteil Glösa steht ein verwitterter Gedenkstein. Unbekannte haben einen Teil herausgeschlagen.

Udo Thierfelder (50), Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Blankenauer Grund" im Chemnitzer Geschichtsverein, kennt den Gedenkstein - und hofft auf Hilfe.
Viel zu erkennen ist auf dem verwitterten Hilbersdorfer Porphyrtuff nicht. Außer der Jahreszahlen 1933-1935. Auch darum geriet der Stein in Vergessenheit.
2010 recherchierte der frühere AG-Vorsitzende Roland Linke bei der Chemnitzer Flussmeisterei: "Der Gedenkstein weist auf die Flussregulierung bis 1935 hin. Der Bau erfolgte durch den Reichsarbeitsdienst."
Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war im Nationalsozialismus eine Dienstpflicht für Männer bis 25, später auch für junge Frauen. Bis 1935 baute der RAD den Hochwasserschutz an der Chemnitz. Der Gedenkstein erinnert daran. Ab 2005 entstand hier der Chemnitztalradweg. Der Stein steht am Rand - zwischen Bornaer Straße und Autobahnbrücke.
Vandalen nutzten offenbar die abgelegene Stelle, um den Porphyr zu beschädigen. Die Stadt als Besitzer erfuhr erst durch TAG24 vom kaputten Gedenkstein. Die Verwaltung versprach, das herausgeschlagene Stück zu sichern und mit Fachleuten über eine Reparatur zu sprechen.




Ganz im Sinne von Udo Thierfelder: "Eine Sanierung wäre gut. Außerdem plädiere ich für eine kleine Tafel am Radweg mit Erklärung zum Stein. Immerhin ist dieser Porphyr ein Teil der Chemnitzer Geschichte."
Titelfoto: Ralph Kunz