Dieser Rentner hat sich 'nen Nischel geschnitzt

Chemnitz/Thalheim - Chemnitz ist nächstes Jahr Kulturhauptstadt, doch das wohl abgefahrenste Souvenir gibt es jetzt schon: den "Kappelbutler" von Konrad Hampel (69) aus Thalheim.

Vom Werkzeugmacher über Versicherungsmakler hin zum "Nischelschnitzer": Konrad Hampel (69) aus Thalheim.
Vom Werkzeugmacher über Versicherungsmakler hin zum "Nischelschnitzer": Konrad Hampel (69) aus Thalheim.  © Maik Börner

Der Schnitzer fertigt aus Holz Flaschenöffner mit "Nischel" und einem Behälter für die Kronkorken: "In diesen Behälter gehen 45 'Kappeln' rein. Wenn mal Besuch kommt: Öffner rausziehen, Flasche aufmachen, Kappel in den Behälter werfen. Wenn der Behälter voll ist, können Sie den mit dem Schieber entleeren."

Der gelernte Werkzeugmacher und jetzige Rentner schnitzt seit vielen Jahren als besonderes Geschenk Flaschenöffner mit Gesicht: "Irgendwann beim Spazierengehen ist mir eingefallen, wenn ich noch einen Behälter dazu mache mit zwei Armen, gibt es auch für die 'Kappeln' eine Lösung. In der Zeitung habe ich dann noch ein Bild vom Chemnitzer Karl-Marx-Kopf gesehen." Fertig war die Idee vom "Kappelbutler" zum Kulturhauptstadtjahr.

Die besondere Idee kommt allerdings nicht überall gut an.

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Konrad Hampel ist Mitglied im Homersdorfer Schnitzerverein. Dort musste er sich auch anhören, er schnitze einen Mann, mit dem man früher so seine Probleme hatte. Außerdem sei der Name "zu englisch".

Öffner rausziehen, Flasche aufmachen, Kappel in den Behälter werfen: der "Kappelbutler" mit Karl-Marx-Kopf.
Öffner rausziehen, Flasche aufmachen, Kappel in den Behälter werfen: der "Kappelbutler" mit Karl-Marx-Kopf.  © Maik Börner

Im großen Maßstab produzieren will Konrad Hampel seine Erfindung nicht: "Ich bin Laienschnitzer, die Herstellung dauert ziemlich lange. Allein am Kopf sitze ich etwa drei Stunden."

Titelfoto: Maik Börner

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