Eine Million Euro mehr: Doch kein Kahlschlag in der Chemnitzer Jugendhilfe!

Chemnitz - Für die Chemnitzer Jugendhilfe zeichnet sich Entspannung ab. Nach den lautstarken Protesten der vergangenen Wochen hat OB Sven Schulze (64, SPD) jetzt die Flucht nach vorn angetreten und persönlich erklärt, wie es 2026 weitergehen soll.

OB Sven Schulze (64, SPD) hat den Rathaus-Kompromiss zur Jugendhilfe 2026 vorgelegt.
OB Sven Schulze (64, SPD) hat den Rathaus-Kompromiss zur Jugendhilfe 2026 vorgelegt.  © Uwe Meinhold

Die Stadt hat im Haushalt noch einmal gesucht, umgeschichtet und umgeplant. Ergebnis: Fast eine Million Euro zusätzlich kann in die Jugendhilfe fließen.

Die große Lücke von ursprünglich 1,6 Millionen Euro schrumpft damit deutlich. Viele Träger, die schon um ihre Angebote bangten, können erst einmal aufatmen.

"Wir wollen ein breites und verlässliches Angebot", sagte OB Schulze. Die Demonstrationen der vergangenen Tage seien im Rathaus sehr wohl angekommen.

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Aber er machte auch klar, wo die Grenzen liegen: Die finanzielle Lage der Stadt bleibe angespannt. "Wer mehr Geld verlangt, muss auch sagen, wo es herkommen soll."

Diese Angebote gehen dennoch leer aus

Gunda Georgi (60) ist seit elf Jahren Leiterin des Chemnitzer Jugendamtes.
Gunda Georgi (60) ist seit elf Jahren Leiterin des Chemnitzer Jugendamtes.  © Uwe Meinhold

Ganz ohne Einschnitte geht es trotzdem nicht. Vier Angebote gehen leer aus: die Jugendkirche, Kinder- und Jugendarbeit EC Rabenstein, das Haus der Begegnung der Behindertenhilfe und der Jugendclub "Young Connections" in Ebersdorf. Alle Einrichtungen erhalten noch eine Auslauffinanzierung für ein halbes Jahr, dann ist Schluss.

"Die Träger haben ja Verträge geschlossen", betonte Jugendamts-Chefin Gunda Georgi (60). Weitere neun Projekte bekommen Auflagen oder müssen ihren inhaltlichen Ansatz nachschärfen. In der Schulsozialarbeit soll es keinerlei Kürzungen geben.

Schulze warnte indes vor einem Crash-Szenario: Wenn der Stadtrat das Vorgehen nicht mittrage, gäbe es ab Januar gar kein Geld mehr, weil die rechtliche Grundlage fehlt. Nächsten Mittwoch ist der zuständige Fachausschuss im Stadtrat am Zug.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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