Einkommens-Check: So schneidet Chemnitz im Sachsen-Vergleich ab

Chemnitz - Teurere Lebensmittel, explodierende Nebenkosten, steigende Spritpreise - die Inflation machte vielen Chemnitzern in den letzten Jahren das Leben schwer. Zwar stiegen auch die Einkommen, aber deutlich langsamer als in anderen Regionen Sachsens.

Chemnitz liegt im Einkommens-Check leicht unter dem sächsischen Durchschnitt.  © Kristin Schmidt

Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Linken-Abgeordneten Susanne Schaper (47) an die sächsische Regierung hervor. Demnach hatte eine Chemnitzerin oder ein Chemnitzer im Jahr 2024 im Median monatlich 1678 Euro netto in der Tasche.

Spannend: Dabei wird ausdrücklich nicht der Durchschnittswert angegeben, der durch extrem hohe Einkommen deutlich verzerrt sein kann, sondern der Median. Dieser zeigt den Wert, der genau in der Mitte liegt. Heißt: Die Hälfte der Chemnitzer verdient mehr, die andere Hälfte weniger.

Wichtig: Die Landesregierung zählte nicht nur das Einkommen durch Arbeit, sondern auch Renten, Pensionen, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Wohngeld und andere Sachbezüge dazu.

Außerdem zeigen die Zahlen: Das Einkommen der Chemnitzer stieg in den vergangenen Jahren deutlich an: Waren es 2022 noch 1474 Euro netto, lag das mittlere Einkommen 2023 bei 1557 Euro, bis es im vergangenen Jahr auf 1678 Euro stieg.

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Damit liegt Chemnitz allerdings unter dem sächsischen Durchschnitt (1720 Euro) - und deutlich hinter den Großstädten Dresden (1840 Euro) und Leipzig (1823 Euro).

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Im vergangenen Jahr hatten die Chemnitzer monatlich 1678 Euro netto in der Tasche. (Symbolbild)  © 123RF/natalyamayak

Bundes-Vergleich: Einkommen in Sachsen am fairsten verteilt

Susanne Schaper (47, Linke) fragte die Landesregierung nach dem Einkommen der Sachsen. Ihre Partei kritisiert die ungerechte Vermögensverteilung in Deutschland scharf.  © Maik Börner

Immerhin: In Sachsen ist das Geld fairer verteilt als in anderen Bundesländern. Der sogenannte Gini-Koeffizient der Äquivalenzeinkommen liegt hier bei 0,25 - der niedrigste Wert deutschlandweit, wie aus der Kleinen Anfrage hervorgeht.

Was bedeutet 0,25? Ganz einfach: Je näher der Wert bei 0 liegt, desto gleichmäßiger ist das Geld verteilt - es gibt keine riesigen Unterschiede zwischen den Einkommen, die meisten verdienen ungefähr ähnlich.

Zum Vergleich: Spitzenreiter ist Hamburg mit 0,33 - hier ist das Geld deutlich ungleicher verteilt, dicht gefolgt von Berlin mit 0,32.

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