Chemnitz kürzt beim Winterdienst! Nebenstraßen bleiben künftig liegen

Chemnitz - Wer im Winter sicher durch seine Nebenstraße kommen will, muss in Chemnitz künftig selbst zur Schneeschaufel greifen. Denn: Der städtische Winterdienst wird drastisch eingedampft! Bereits im Frühjahr hatte der Stadtrat in der Haushaltsstreichliste beschlossen, den Etat von 3,8 Millionen auf nur noch 2,4 Millionen Euro zu kürzen.

Der Winterdienst in Chemnitz wird drastisch eingedampft.
Der Winterdienst in Chemnitz wird drastisch eingedampft.  © Ralph Kunz

Jetzt hat das Rathaus Details auf den Tisch gelegt, wie der "neue" Winterdienst ab November aussehen soll.

Nebenstraßen fallen dabei komplett raus, betroffen sind unter anderem Teile des Kaßbergs.

Auch Schneefangzäune an verwehungsgefährdeten Strecken wird es nicht mehr geben.

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Notfallplan greift bei massivem Schneefall oder Eisregen

Linken-Fraktions-Chefin Susanne Schaper (47) kritisiert die Maßnahme.
Linken-Fraktions-Chefin Susanne Schaper (47) kritisiert die Maßnahme.  © Ralph Kunz

Die Stadt konzentriert sich künftig nur noch auf gesetzlich vorgeschriebene Pflichtaufgaben. Das heißt: Hauptstraßen, die von Bussen befahren werden oder auf denen Schüler unterwegs sind, sollen weiterhin betreut werden. Der Rest? Bleibt liegen - es sei denn, es greift der Notfallplan, etwa bei massivem Schneefall oder Eisregen.

Für Kritik sorgt die Maßnahme vor allem bei der Linksfraktion. Fraktionschefin Susanne Schaper (47) hatte die Pläne bereits im März scharf kritisiert: "Da diese Maßnahme bereits durch die Stadtverwaltung in den Haushalt eingepreist war, fand dazu leider im Stadtrat keine Abstimmung statt", so Schaper.

Aus ihrer Sicht ist das jetzt vorliegende Konzept ein Risiko und "fahrlässig": "Wenn zukünftig die Nebenstraßen nicht mehr geräumt und auch keine Schneefangnetze mehr aufgestellt werden sollen, sorgen wir für ein höheres Risiko für Unfälle durch Vereisungen und Schneeberge."

Titelfoto: Ralph Kunz

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