Endlich wieder 3G in Chemnitzer Salons: Schicke Schnitte für Ungeimpfte
Chemnitz - Waschen, schneiden, legen - ob geimpft, getestet oder genesen. In den Chemnitzer Friseur-Salons gilt nun wieder die 3G-Regel. Manch ungeimpfter Stammkunde ließ sich am Montag den lang ersehnten neuen Haarschnitt verpassen. Doch der große Andrang blieb aus. Die Friseurmeister vermuten einen drastischen Anstieg der Schwarzarbeit.

Friseurmeisterin Steffi Schmiedl musste ihr "Haarscharf"-Studio in der Straße der Nationen zuletzt an manchen Tagen früher schließen, ihre zehnköpfige Belegschaft schickte sie teils in Kurzarbeit. "Jetzt haben wir wieder gut zu tun", sagt sie erleichtert. Denn seit vergangenen Freitag gilt bei Friseuren wieder die 3G-Regel - Ungeimpfte dürfen sich wieder stylen lassen.
Die Chemnitzerin Stefanie Riegel (33) gönnte sich am gestrigen Montag im "Haarscharf"-Salon einen mehrstündigen Termin zum Färben und Schneiden.
Sie ist ungeimpft, seit Mitte November durfte sie nicht mehr zum Friseur. "Mir die Haare selber zu schneiden, habe ich mir nicht zugetraut", sagt sie. Und freut sich über die wiedergewonnene Freiheit: "Das ist Wellness, man kommt mal raus aus dem Alltag."
Doch nicht alle Ungeimpften waren so geduldig, vermutet Friseurmeisterin Schmiedl: "Die meisten fanden ein Schlupfloch." Corinna Knorr (57) vom Salon "Stilbruch" sieht das ähnlich: "Die Regeln haben für viel Schwarzarbeit gesorgt." Manuela Schüch (38) vom Salon "Haarschliff": "Die Nachfrage ist immer noch sehr verhalten."



Der "Gentlemen's Barberclub" im Zentrum hat pünktlich zum 3G-Start sein eigenes Testzentrum eröffnet. Aber auch Chef-Barbier Hawkar Haval (29) muss feststellen: "Viele haben sich die Haare von Freunden oder ihrer Mutter schneiden lassen."
Titelfoto: Kristin Schmidt